Beim Bouleturnier von BouleBiebertal e.V. am Bürgerhaus Bieber waren die Spielbahnen wieder gut gefüllt. 5 Stunden lang gab es diese dem Spiel eigene friedlich-fröhliche Atmosphäre aus Spielfertigkeit, Wetteifer und Kommunikation. Auch die eigens angeschafften Sonnen-Großschirme wurden angesichts des guten Wetters gebraucht. Das Turnier lief bis zur letzten Runde auf die erfahrenen Favoriten zu. Doch nach einem denkwürdig langen Endspiel kippte die Tabelle und es siegte -auch für ihn -völlig überraschend Thomas Drescher mit einer konstant guten Legeleistung. Er hatte erst in der Woche zuvor einen Anfängerkurs bei BouleBiebertal gemacht und krönte dies mit einem knappen Sieg vor Herbert Reuter und dem alten Boule-Gestein Reiner Pfeifer. Man darf gespant sein, welche Überraschungen das nächste “Boule für Alle” am 24.Juli in Biebertal bereit hält.
Noch nie waren die Altersunterschiede auf dem Biebertaler Bouleplatz so groß. Und nie spielten diese beim „Mini-Max-Turnier“ von BouleBiebertal e.V. und Hessischem Petanque-Verband (HPV) auch nur die geringste Rolle. 50 Teilnehmer zwischen 6 und 76 Jahren- dazu etliche Zuschauer – verteilten sich auf dem extra erweiterten Spielgelände am Bürgerhaus Bieber. Sie erlebten eine tolle Turnier-Atmosphäre, die von Wetteifer, Fairness, gegenseitiger Unterstützung und intensiver Kommunikation geprägt war.
Die Spielidee dieses Turniers –PETITgrandprix de Hessen genannt- war dabei genauso einfach wie faszinierend: ein Erwachsener spielt im Zweierteam (Doublette) zusammen mit einem bis zu 17 Jahre alten Jugendlichen vier Runden Boule gegen andere Teams. So verbündeten sich Talentierte Opas mit talentierten Anfängern (Jörk Osmers und Mika Benvik, Platz 3). Erfahrene junge und alte Spieler (Ole Leickel und Eberhard Koch) konnten sich auf Platz 2 spielen. Nur getrennt durch das bessere Kugelverhältnis siegten die lege-und schussstarken Felix Kraus und Uli Stöhr. Aber auch der 8 jährige Donny Dang (wegen seiner hervorragenden Grundspielhaltung) und die 6 jährige Raheel Ali als jüngste Teilnehmerin bekamen Anerkennung. Eingeschlossen ins Lob wurden die gute Organisation durch BouleBiebertal mit Platzpflege, Pizza und Getränken (insbesondere Original Limonade aus Frankreich)
Wirklich „Guten Sport“ gezeigt zu haben bescheinigten abschließend Turnierleiter Rolf Strojec, HPV Jugendverantwortlicher Peter Sumpf und Schiedsrichter Rodrigo Lopez allen Teilnehmern. Die allseits gehätschelten Profi-Sportler –so Rolf Strojec- nennen das Reklamieren von z.B. getürkten Toren beim Schiedsrichter „profihaftes Verhalten“. Die Boulespieler – wie in Biebertal gezeigt – messen ihre Kugelabstände ohne Schiedsrichter selber und geben zu, dass der Gegner 2 Millimeter besser ist. Diese seien die wahren Profi-Sportler.
Viele Vereine sind immer noch unsicher. BouleBiebertal e.V. gelang mit seinem ersten Turnier nach dem Höhepunkt der Corona-Krise eine beispielhafte Veranstaltung zwischen sportlichem Wetteifern, persönlicher Kommunikation und offiziell geforderten Hygiene-Standards. Am Ende überwog die reine Spielfreude, ohne die Regeln zu verletzen. Ermöglicht wurde dies einerseits durch ein auf 24 Teilnehmer/innen selbstbeschränktes Feld. Boulespieler aus dem Gleiberger Land spielten den ganzen Tag um Punkte und Platz am Bürgerhaus Bieber. Andererseits war auch der gesamte Platz gegenüber früheren Veranstaltungen optisch neu gegliedert. Es gab durch Sperrband und Poster klar gekennzeichnete Ein-und Ausgänge , Aufenthaltsorte und Spielfelder mit oder ohne Maske. Klare Vorgaben und Abstandsregeln, die gern angenommen wurden und der Spielfreude und dem Wetteifer der Boulisten nicht schadeten.
Diese kämpften bei Traumwetter freundschaftlich in Dreier-Teams fünf Stunden lang um Sieg und Platz. In den ersten 3 Runden führte lange das Team mit Rolf Strojec, Claire Lohman und Gerd Schachtebeck die Tabelle an. Im Endspiel setzte sich jedoch in einer wahren Hitzeschlacht das Team von Andreas Kneissl, Otti Hillberg und Herbert Reuter verdient als Sieger durch. Platz 3 belegte das Team von Martin Kreiling, Bea Hartmann und Anita Purper.
Noch lange bis zum Sonnenuntergang spielten inspirierte Teams weiter.
BouleBiebertal Vorsitzender Rolf Strojec dankte den bei der Planung beteiligten Mitgliedern Gunter Becker und Peter Westrich für ihre Beteiligung.
Interessant sein Hinweis auf vor kurzem stattgefundene Verhandlungen als Dachverein mit dem Fußball-Bundesliga-Team von Mainz 05 für ein Drachenboot-Event auf dem Rhein. Er habe die Durchführung nach längerer Überlegung abgelehnt, weil er eine Infektion der gut getesteten Bundesliga-Mannschaft der Mainzer konzeptionell nicht ausschließen könne, so Strojec.
Angesichts des Biebertaler Boule-Konzeptes sei hier für solche Bedenken kein Platz. Von allen Seiten gab es am Ende begeisterte Zustimmung verbunden mit der Bitte so weiterzumachen.