Nach Heiligabend

Foto Mattern, Gießener Anzeiger
Die Flötengruppe der ev. Kirchengemeinde Fellingshausen hatte am 29.12.2019 eingeladen, den Weg nach Bethlehem auch nach Weihnachten noch einmal nachzuvollziehen. 

Die jungen Akteure wollten damit noch einmal auf die eigentliche Bedeutung des Weihnachtsfestes hinweisen. Denn zu leicht wird die symbolische Bedeutung dieses Tage durch Äußerlichkeiten an Geschenken, üppigem Essen, Trinken und Lichterinstallationen übertüncht.
Hier nun wurden eineinhalb Stunden Besinnliches und zum Nachdenken anregendes geboten: mit Musik, Texten, Gedichten und Liedern zeigte die Flötengruppe, unter Leitung von Helga Rau, begleitet von Flötentönen des ehemaligen Pfarrers Rockel vor ca. 100 Zuschauern ihr Können.

Die Sternsinger sind unterwegs –

2020 sammeln sie für den Libanon

Bis zum Dreikönigstag am 6. Januar sammeln die Sternsinger jedes Jahr für soziale Einrichtungen in einem anderen Land. In diesem Jahr ist es Libanon. Eine ehemalige Klassenkameradin von mir lebt seit 1972 in diesem Land. Die 6 Millionen libanesische Einwohner haben 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.

Ein Brief aus dem Libanon, 10. 12. 2019
Liebe Christel und Ihr Lieben alle,

jetzt ist der alljährliche Stress vor dem Weihnachtsbasar unserer deutschen Gemeinde wieder vorbei und – wie immer – lag ich 2 Tage danach mit Grippe im Bett, doch bin jetzt wieder wohlauf und bereite meine Weihnachtsgeschenke für Verwandte, Freunde und Nachbarn vor. Alle sind es gewohnt, einen großen Teller mit selbst gebackenem deutschen Weihnachtsgebäck zu erhalten, das ist seit vielen Jahren Tradition und mir selbst macht das Backen nach 10 Tagen Ruhepause wieder Spaß.

Ich denke zurück an den 30. November und an das Treffen mit einigen von Euch und danke, dass Ihr Euer Kommen habt möglich machen können, auch lieben Dank an die Organisatorinnen und der Nachrichtenübermittlung, ohne die das Ganze nicht möglich gewesen wäre. Ich wollte dies schon früher geschrieben haben, aber die richtige Ruhe zum Schreiben habe ich erst jetzt., ohne Stress, ohne Zeitdruck.

Mein Aufenthalt in Deutschland war ziemlich bunt, hauptsächlich die Erfahrungen, die ich mit der Deutschen Bahn habe machen müssen, wären wohl zu “unserer” Zeit undenkbar gewesen, da spielten Ordnung und Disziplin noch eine Rolle, auch in anderen Bereichen habe ich mich gewundert, z.B. ein Mangel an Respekt von Groß und Klein gegenüber Mitmenschen, aber ich hatte auch schöne Erlebnisse und komme auch, wenn sich die Gelegenheit bietet, wieder gerne nach Deutschland.

Jetzt steht erstmal Weihnachten vor der Tür, zu dem ich am Weihnachtstag einige Familienmitglieder zum Mittagessen einladen werde. Hier gibt es Truthahn, leider keine Weihnachtsgans, was mir lieber wäre, Rotkraut mit Klößen usw. Trotz der katastrophalen wirtschaftlichen Lage im Land sind die Supermärkte noch gut bestückt aber mit z.T. 25%iger Preiserhöhung! Alles Importierte wird nach Dollarkurs berechnet, da kann die libanesische Währung nicht mehr mithalten. Korruption, Vetternwirtschaft und Veruntreuung haben das Land in den Ruin geführt. Man hört davon so gut wie nichts mehr in D. und Europa, aber die Bevölkerung protestiert noch tagtäglich gegen diesen Zustand und verlangt eine neue “saubere” Regierung, aber da tut sich nichts, die alten Machthaber geben das Zepter nicht so schnell ab.

Ja, das sind nicht so schöne Nachrichten von hier, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt und wir hoffen mehr denn je auf bessere Zeiten.

Ich wünsche Euch allen eine stressfreie Adventszeit und ein gesegnetes, harmonisches Weihnachtsfest. Mit vielen lieben Grüßen        
Rosi

Der neue Pfarrer ist da!

Pfarrer Daniel Schweizer mit Frau Stefanie und Sohn Robin Foto: Mattern, Quelle Gießener Anzeiger, 28.12.2019

Als Nachfolger für Horst Rockel, bzw. Pfarrerin Imogen Kasemir-Arnold, die für die Übergangszeit die Vertretung übernommen hatte, ist nur Daniel Schweizer mit Familie in das Pfarrhaus in Fellingshausen eingezogen. Seinen Dienst als ev. Pfarrer für Fellingshausen und Königsberg tritt der 31-Jährige zum 1. Januar 2020 an; auch wenn er erst am 1. März im Rahmen eines Festgottesdienstes ab 14 Uhr in Fellingshausen ordiniert (als Pfarrer feierlich in sein Amt eingesetzt) wird.

Schon beim Brunnenfest in Fellingshausen im August war der junge Pfarrer herzlich aufgenommen worden. Entsprechend schaut er mit Zuversicht auf seine neue Aufgabe und setzt auf gute Zusammenarbeit.
Wichtig ist ihm, für die Menschen, die dies wollen, ansprechbar zu sein. Insbesondere junge Menschen möchte er für die Mitarbeit in der Kirchengemeinde zu begeistern. Dann Veränderungen seien unabdingbar, um neue Wege zu gehen und um eigene Schwerpunkte setzen zu können.

Vielleicht wird es am Ende nicht nur die Liebe zu seiner Frau sein, wegen der er nach Hessen kam; vielleicht wird Mittelhessen für den gebürtige Schwaben die neue Heimat. Fußabdrücke hat er jedenfalls bereits in Marburg, Naunheim, Weilmünster und nun in Biebertal hinterlassen. Aber auch in Wien hat er ein Semester evangelische Theologie studiert und damit, wie mit der Tätigkeit in der Klinik- und Notfall- seelsorge “über den Tellerrand” hinausgesehen. Dennoch wird er der bislang jüngste Pfarrer von Fellingshausen und Königsberg sein.

Quelle: Gießener Anzeiger, 28.12.2019