Unterschätzt: “Die stille Krankheit”

Röntgenbild: Parodontose

Warum unterschätzt?

Immer mehr werden in der Medizin chronische Infektionen als Mitverursacher von Krankheiten
und als hoher Risikofaktor diskutiert, z.B. bei folgenden Erkrankungen:

  • Diabetes (Zuckerkrankheit)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Angina Pectoris (Engegefühl in der Brust bei Belastung), Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Niereninsuffizienz (nicht mehr ausreichend arbeitende Nieren, fehlende Entgiftungsfunktion)
  • Bluthochdruck (Plaques in den Gefäßen, u.a. aufgrund chronischer Entzündungsprozesse)
  • erektiler Dysfunktion (Erektionsschwäche)
  • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Rheumatoider Arthritis (Gelenkentzündungen)
  • entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • aber auch bei der Entstehung von bösartigen Tumoren im Kopf-, Halsbereich, dem Atmungstrakt oder Magen und Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
  • Alzheimer Demenz

Was ist mit stiller Krankheit gemeint?

Die stille, schleichende und daher oft chronische, häufig nicht bemerkte, Erkrankung meint die Entzündung des Zahnfleisches (= Gingivitis) und, schwerer wiegend, die Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontose). Das kann bis zum Zahnverlust führen. Insbesondere aber sind die schleichenden systemischen Folgen im Organismus (siehe oben) problematisch, da eine unzureichende Mundhygiene über die Zeit schwerwiegende Erkrankungen und vorzeitigen Tod nach sich ziehen kann. Das geschieht, wenn von den in der Mundhöhle vorkommenden Bakterien für uns giftige Stoffwechselprodukte oder gar Bakterien in die Blutbahn gelangen, die dann auch andernorts im Körper zu schwelenden Entzündungen führen.

Daher hier ein Plädoyer für gute Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung!

Der ausführliche Artikel auf unserer Gesundheitsseite.

Quellen: Hessisches Ärzteblatt, 9/2022, S. 495-501 Prof. Drs. med.dent. Peter Eickholz und Dettina Dannewitz
Foto: Lindemann