Richtiges Verhalten bei heißem Wetter

Die Sommer werden auch hierzulande – auch wenn das in diesem Jahr mal nicht so ist – durchschnittlich im heißer. Hitzebedingte Gesundheitsprobleme sind damit programmiert – insbesondere für ältere Menschen – aber nicht nur!
Auf der Internetseite “gesund und aktiv älter werden” gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hilfreiche Tipps, was man bei Hitzeperioden tun kann. z.B. kann der Küchenwecker daran erinnern, jede Stunde ein Glas Wasser zu trinken. Lesen Sie auch unseren Artikel Mysterium Flüssigkeitsmangel.

Für Menschen die sich im Freien aufhalten – oder z.B. eine Cabriofahrt genießen – besteht die Gefahr, einen Hitzschlag (Überwärmung des Körpers, insbes. des Kopfes, auf über 40°C) zu bekommen.
Der Deutsche Wetterdienst, das Robert-Koch-Institut wie auch das Umweltbundesamt geben Hitzewarnmeldungen in den Medien heraus und bieten weiterführende Informationen zum Thema.
z.B. Einkäufe, Erledigungen, Termine in die frühen Morgenstunden legen, sich in kühlen Wohnbereichen aufhalten, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, Sonnencreme benutzen, sich luftig kleiden, Kühle feuchte Umschläge auf Arme, Beine, Stirn oder Nacken, kalte Güsse über Füße oder Hände, angepasstes Trinkverhalten mit regelmäßiger (Leitungs-)Wasserzufuhr – das ist hierzulande preiswert und von bester Qualität – oder stillem Wasser, Kräutertees oder Saftschorle.

Fotoquelle: Pflegeratgeber, Jahrg. 28, 2023, Ausgabe 4

Klimawandel – Auswirkungen bis tödliche Gefahr

Globaler wie lokaler Temperaturanstieg – Beeinträchtigung der Golfstroms – Starkregenereignissen – Überflutungen – Erdrutsche – Hitzewellen – Dürren – Wasserknappheit – Lebensmittelknappheit – soziale Unruhen – neue Krankheiten – Waldbrände – Zunahme von Ozeanversauerung – Anstieg des Meeresspiegels – usw.

Als das Wasser nach Tagen zurückging, durften wir mit Gummistiefeln wieder auf die Straße

In den 1950er Jahren erlebte ich als Kind, wie nach einem Wolkenbruch irgendwo oberhalb des Flusslaufes, an dem unser Haus lag – zwar nach Vorwarnung, dann aber doch schneller und höher, als man es sich vorstellen konnte – Wassermassen durch die geschlossene Haustür und Fenster drangen und die erste Etage des Hauses bis zur Hälfte unter brauner Brühe verschwinden ließ. Vor dem Fenster sahen wir Misthaufen mit Hühnern obenauf durch die Straßen treiben.
Seit 1950 ist die Anzahl der Hitzetage mit einer Temperatur von mehr als 30 Grad Celsius im Mittel um 11,4 Tage gestiegen – mit weiterem Anstieg ist zu rechnen.
In den 1970er Jahren konnte ich hier in Biebertal im Winter noch mit den Langlaufskiern von der Haustüre aus zu Erkundungstouren in die Umgebung aufbrechen.
In den 2020er Jahren blühen im Januar die Haselsträucher und ärgern die Allergiker und schon heute fordern Hitzewellen im Sommer in Deutschland viele Tausend Opfer pro Jahr.

Vielen nicht bewusst, Hitze kann eine tödliche Gefahr sein

Hitze ist in Deutschland die größte klimatische Bedrohung für die Gesundheit, auch wenn darüber hinaus Gefahren von anderen Extremwetterereignissen wie Starkregen, Überschwemmungen oder Waldbränden ausgehen.
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung gab es vergleichsweise 2018 nirgends mehr Hitzetote als in Deutschland.
Das liegt zum einen daran, dass es hierzulande aufgrund der demographischen Entwicklung besonders viele klimaverletzliche Menschen gibt und viele in Städten leben. Zum anderen ist in Deutschland die Temperatur seit der vorindustriellen Zeit stärker gestiegen als im Rest der Welt. Einer Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes zufolge erhöhte sich bis 2019 hier in Deutschland die Durchschnittstemperatur um 1,6 Grad Celsius, während sie im weltweiten Durchschnitt um 1.0 Grad Celsius angestiegen ist.

Wärmedämmung der Häuser, Beschattung und Begrünung, Belüftung, Bäume, Wasserspiele, wie auch die Beseitigung von Wärmeinseln in den Ortschaften, Veränderungen im Energie- und Transportsektor, sogar Angebote von kühlen öffentlichen Räumen werden in Zukunft wichtig werden.
Vor allem aber ist die Reduzierung der Treibhausgase dringend geboten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Deutlich mehr zum Thema lesen auf unserer Gesundheitsseite.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt Jg. 119, Heft 5, 4.2.2022, S. 162-164, von Falk Osterloh: Schutz vor Hitze
Fotos: Lindemann, Renell