Der Dünsberg – Ausflugsziel mit Geschichte

Der Dünsberg – hier im Winter (Foto: Lindemann)

Die Gießen Marketing GmbH empfiehlt einen Abstecher zu diesem historisch bedeutsamen Ort vor den Toren der Stadt Gießen. Als Ausflugsziel für ca. 70.000 Besucher pro Jahr bietet der Biebertaler Hausberg, der 498 m hohe Dünsberg, vielfältige Gelegenheiten für Wanderer, Mountainbiker, Geschichtsinteressierte mit Keltenwelten, Kunstweg und dann Kulinarischem auf der Gipfelhöhe.

Der für die Region Mittelhessen prägnante Berg liegt am nordwestlichen Rand des Gießener Beckens im Übergang zu den Ausläufern des Rothaargebirges in der Gemeinde Biebertal. Vor rund 2000 Jahren befand sich eine bedeutende keltische Großsiedlung, Oppidum genannt, auf dem markanten, kegelförmigen Berg, die man sich wie im folgenden Bild vorstellen kann:

Von der Obermühle stammt übrigens Johann Georg Wille (1715-1808), einer der berühmtesten Söhne Biebertals; der vermutlich bedeutendste deutschstämmige Kupferstecher des 18. Jahrhunderts in Frankreich.
In den Sammlungen des Oberhessischen Museums Gießen befindet sich eine beachtliche Menge an Wille-Stichen. Der Eintritt dort ist frei. 

Die Wallringe aus historischer Zeit lassen sich heute noch in der Landschaft erkennen. Am Parkplatz “Krumbacher Kreuz” wurde ein Keltentor mit dahinterliegendem Keltengehöft nachgebaut, wo man sich in den Ausstellungshütten über das Leben der Kelten informieren kann.
Fundstücke aus Grabungen am Berg lassen sich im Keltenmuseum im Ortsteil Rodheim in der Mühlbergstr. 9 besichtigen.
Wer nicht auf den Berg steigen will, der kann vom Parkplatz “Obermühle” im “Dünsbergsgrund” am Bachlauf entlang Flora und Fauna genießen.

Obermühle (Foto: Gießener Anzeiger)

Vom Parkplatz “Krumbacher Kreuz” an der L3047 (Gießen-Gladenbach) am Fuße des Dünsbergs führt der Archäologische Wanderweg auf einer Strecke von 3,5 km entlang der keltischen Ringwallanlage. Der 1986 eingerichtete Weg erschließt somit eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit. Informationstafeln vermitteln Hintergrundwissen zur keltischen Besiedlung. Der Parkplatz ist zugleich Startpunkt für den Kunstweg “Celtic-Art”, der über 5 km von keltischen Motiven inspirierte Skulpturen zeigt. Sie entstanden im Sommer 2003 im Rahmen zweier Kunstsymposien, die auf den Förster Peter Moos zurückgehen.
Auf dem Gipfel werden die Ausflügler dann mit leckerem dortigen Raststätte des Dünsbergvereins und herrlicher Aussicht ins Gießener Becken vom 1899 errichteten Aussichtssturm belohnt.

Der Dünsberggipfel mit dem Aussichtsturm, links neben dem futuristischen, weithin sichtbaren Turm der Fa. Telecom

Ein Faltblatt über Rad- und Wanderwege rund um den Dünsberg ist in der Tourist-Information, Schulstraße 4 in Gießen, erhältlich.

Die Mountainbike-Trails sind inzwischen ausgeschildert

Gießener Anzeiger, 28.02.2023

Um die Ausgabesituation beim Hüttenwirt Thorsten Scherer für den Außenbereich des Biergartens entscheidend zu verbessern, hat der Dünsbergverein das Ausgabefenster entscheidend vergrößert. Es wurde hinter dem Fenster Platz für die Kühlung der Getränke und für eine zweite Kasse geschaffen. Die Gäste können so schneller bedient werden. Auch innen konnte an der Theke rechts eine weitere Ausgabestelle geschaffen werden. Dafür gibt es im Gastraum jetzt einen kleinen Tisch weniger.

Heimatkundliches beim “Frankenbacher Augenblick”

Bild SPD Biebertal

Thomas Prochazka konnte zum „Frankenbacher Augenblick“ der SPD Ende Februar rund 20 Zuhörer im kleinen Saal des Bürgerhauses begrüßen, wo Ekkehardt Löw, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Frankenbach, seinen Vortrag „geheimnisvollen Dünsbergsgrund“ vom November des vergangenen Jahres fortsetzte.

Ekkehardt Löw ging in seinem Vortrag den historischen Flurbezeichnungen und ihrer Bedeutung nach. Er erinnerte daran, dass in der Gemarkung Frankenbach, an der „Schäfereiche“ im Dünsbergsgrund im ehemaligen Adelshof Bensburg wohl die Wiege von Marquardt dem ersten Grafen und Burggründers von Königsberg gestanden hat, um dann etwas ausführlicher auf die Königsberger Geschichte einzugehen.

Zurück in Frankenbach erläuterte er mit viel Hintergrundwissen weitere Flurnamen, deren Entstehung und Bedeutung, wie z. B. „Eschelt“ (Auf dem Eschelt) = einstiger fürstlicher Besitz an den Ackerflächen oder „Driesch“ (Okels-Driesch oder Katzen-Driesch) = alte Bezeichnung für eine grasbewachsene, vorübergehend Brache im Rahmen der Feldgraswirtschaft.

Im Dünsbergsgrund galten die „Schlucht“- auch „Schluft“ genannt-ebenso wie der „Hellgarten“(=Heiliger Garten) als heimlicher Treffpunkte der immer noch dem Götterglauben anhängenden Germanen und Chatten.

Die alten Flurnahmen lassen tiefe Einblicke in die Geschichte unserer Heimat und in die Lebensweise unserer Vorfahren zu. Das zu vermitteln, ist Ekkehardt Löw wieder einmal großartig gelungen; da waren sich die Besucher einig.

Bericht von Thomas Prochazka