Covid-19 und ihre Auswirkungen auf die Psyche

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In meiner Praxis ist das Thema Corona ebenso allgegenwärtig, wie in den Medien.
Eine der Aussagen mag stellvertretend stehen: Meine Kraftquellen sind aufgrund der pandemischen Situation allesamt weg: Ich kann meinen Sport nicht betreiben oder mit einem Kurzurlaub für einen Tapetenwechsel sorgen, kann mich nicht mit Freunden treffen und gesellige Abende verbringen, keine kulturellen Veranstaltungen, das Klavier ist verstimmt, keine Hilfe, kein Ersatz, nicht einmal handwerkliche Tätigkeiten sind möglich, da die Läden zu sind. Nach Monaten mit Lesen, Hörbüchern, TV und Online-Konferenzen kann ich diese Dinge kaum noch ertragen. Die Umarmungen meiner Kinder fehlen mir.
Bei anderen Menschen dominiert die Angst vor dem Virus und der Frust über den Lockdown.

In den Ambulanzen ist die Nachfrage nach Hilfe höher als in Vor-Corona-Zeiten, berichtet Prof. Chr. Mulert, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Gießener Uniklinikums (UKGM). Da psychische Erkrankungen nicht aufschiebbar sind, hätten sie Patienten stationär aufgenommen, die ohne die Corona-Situation mit ihren Problemen nicht in die Klinik kommen mussten. (Quelle: Gießener Anzeiger, 8.10.2020)
Ähnliches berichtet die Deutsche Ärztezeitung, insbesondere für Kinder.

Eine Krise wie die Corona-Pandemie führt schnell zu einer Verdichtung und Erhöhung der Zahl schwer betroffener Patienten mit verschiedenen Diagnosen. Zu den Gruppen die jetzt dekompensieren (= aus der Bahn geworfen werden) und sichtbar erkranken gehören viele alkoholkranke Menschen, vor allem wenn sie isoliert leben, sowie Angstpatienten und an einer Depression, Borderlinestörung oder Psychose erkrankte Menschen.

Während kämpferische, optimistische Menschen das Beste aus der gegebenen Situation zu machen suchen, erkranken die vorbelasteten Personen durch den Anstieg der Belastungen oder den Wegfall von Kompensationsmechanismen.

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