Oft hört man sie bereits, bevor man sie sieht. Und auch wenn man jeder von uns das Schauspiel am Himmel schon hunderte Male beobachtet hat, schauen wir immer wieder hoch zu den Vögeln des Glücks. Ob im Herbst, wenn diese gen Süden ziehen und damit die kalten Jahreszeiten ankündigen oder im Frühjahr, wenn sie wieder zurück kommen und die warmen Zeiten ankündigen. Ein Naturschauspiel, das über Generationen immer wieder alle fasziniert.
Der Name Kranich ist von den altdeutschen Wörtern „Kran“, „Kranch“ und „Krye“ abgeleitet. In der ägyptischen Mythologie galt er als „Sonnenvogel“. Er wurde als Opfergabe für die Götter und als Speisevogel genutzt.
Hessen liegt auf einer Hauptzugroute der Kraniche, die von den Winterquartieren in Nordfrankreich und Spanien zu ihren Brutgebieten in Ostdeutschland und Nordeuropa ziehen. Perfekt für uns, dieses Naturschauspiel 2 x im Jahr zu verfolgen.
Dabei überqueren uns bis zu 280 000 Tiere, die auf Ihren Flug eine Geschwindigkeit von 50 bis 70 Stundenkilometern erreichen können. Besonders bei südwestlichen Winden und sonnigem Wetter sind sie gut zu beobachten, da sie sich dann vom Wind tragen lassen und Energie sparen. Sollte das Wetter aber eher regnerisch sein, suchen die Vögel öfter mal Rastplätze bei uns Hessen auf. Bevorzugt dabei sind die Auen von Rhein und Main, die Wetterau sowie die Flusstäler von Werra, Fulda, Lahn und Eder. Die Experten bitten aber darum, sich rastenden Vögeln nicht mehr als 300m zu näheren, damit diese nicht Angst bekommen und somit zusätzlichen Stress erleiden.
Wer ihnen etwas gutes tun will, kann ja, vorausgesetzt der Platz ist wieder frei, dort ein paar Sonnenblumenkerne, Erbsen, Bohnen, Erdnüsse, Eicheln, Gemüse, Kartoffeln sowie Mais, Gerste, Weizen und Haferkörner verteilen. Diese gehören genauso zur Nahrung wie Kleinsäuger, Reptilien, kleine Fische, Frösche, Schnecken, Würmer, Insekten und deren Larven.
Der NABU Hessen fordert dazu auf, alle Kranich-Sichtungen online auf www.kranich-hessen.de zu melden. Dort müsst Ihr zunächst auf der Karte genau eure Position angeben. Ebenso das Datum und die Uhrzeit. Weiter auszufüllen sind Anrede, Name, Vorname und Email Adresse. Dann noch ein paar Einwilligungen geben und schließlich die Anzahl der Tiere, soweit man sie grob zählen kann. Dabei wird unterschieden zwischen Kraniche, Kormorane und Feldgänse. Foto nicht vergessen.
Beitragsbild: W. Senger
Screenshots: C. Haus
Quelle: Gießener Allgemeine v. 14.02.2025, Google, wikipedia.com