Am 28. Januar 2020 findet von 16-17 Uhr in der Gemeindeverwaltung Biebertal, Mühlbergstr. 9 ein Beratungsangebot zum Thema Kindertagespflege statt. Für den 14. März 2020 ist das nächste Qualifizierungsseminar für eine kostenfreie Ausbildung zur Kindertagespflegeperson geplant. Das Netzwerk Kindertagespflege, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Gießen, bieten diese Ausbildung vom März bis September 2020 an.
In 165 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt in 30 Module, werden Erste-Hilfe für Säuglinge und Kleinkinder, elementare Grundlagen des pädagogischen und methodischen Umgangs mit Kleinkindern, die kindliche Entwicklung, Erziehung und Förderung von Kindern, Inklusion, Hygiene und Ernährung geschult. Zudem stehen Themen des Rechts sowie Steuern in der Kindertagespflege und ein Praktikum in der Tagespflegestelle als Teil der Ausbildung auf dem Programm.
Weitere Informationsveranstaltungen zum Thema finden auch am 8. Januar (14.30-15.30 Uhr), am 16. Januar (10-11 Uhr) am 29. Januar (15-16 Uhr) und am 10. Februar (15-16 Uhr) sowie nach individueller Terminabsprache im Kindertagespflegebüro Eltern helfen Eltern, Gießen, Rooseveltstr. 3 statt. Ansprechpartnerin ist Christine Rinn, Tel: 0641-301 2579, Mail: c.rinn@ehe-giessen.de.
Quelle: Gießener Anzeiger, 18.12.2019
Kommentar: Viele Organe, das Herz oder die Leber, brauchen für ihr Wachstum bestimmte physiologische Bedingungen, Nahrung zum Beispiel. Das Gehirn aber braucht für seine Entwicklung außerdem psychische und soziale Bedingungen, die es mit entsprechender “Nahrung”, mit Information, versorgen. Ein Kind, das in seinen ersten beiden Lebens-jahren zu wenig von dieser Nahrung bekommen hat, wird das nie wieder ganz überwinden, nicht nur emotional, sondern auch intellektuell. Es kann die Möglichkeiten, die sein Gehirn bei seiner Geburt eigentlich gehabt hätte, nicht ausschöpfen.
In der Gemeinde Biebertal können demnächst die Bagger rollen: Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel hat heute in Rodheim-Bieber einen Förderbescheid der Landesregierung über 383.000 Euro zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses an Bürgermeisterin Patricia Ortmann übergeben. Durch das Geld erhalten die Ortsteile Bieber, Fellinghausen, Rodheim und Vetzberg eine gemeinsame Zentrale für die Einsatzkräfte. So hieß es am 10.08.2018. Neben der Sporthalle Rodheim, wo die Bauprojekte entstehen sollen, wurden allerdings bislang keine Bagger gesichtet. Nun (Dez. 2019) kommt es zu weiteren Verzögerungen; jeder Aufschub wird die Gemeinde und damit die Bürger weiteres Geld kosten! Bürgermeisterin Patricia Ortmann mahnte an: “Das, was wir in der Planungsphase ausgeben, können wir nicht in den Bau stecken.” Zwar haben die koalierenden Fraktionen der freien Wähler und CDU einen Kostendeckel von 9,7 Mio beschlossen, sonst stünden jetzt 12 Mio zur Diskussion. Aber wird dieser Kostenrahmen einzuhalten sein? Die Baukosten steigen derzeit beständig.
Ganz üblich ist es in der Planung von Bauprojekten, dass bis zum endgültigen Entwurf immer wieder umgeplant werden muss, da allerlei Bedürfnisse des Bauherrn, Erkenntnisse über Kosten, Brandschutz oder Statikanforderungen usw. eingearbeitet werden müssen. Es wirkt da doch sehr verwunderlich, wenn Frau Ortmann erklärt, dass kplan nicht erpicht ist, ständig Punkte zu ändern. Das ist schlicht der Job eines Planungsbüros, dafür wird schließlich (gut) bezahlt. An der Stelle ist es Aufgabe des Planungsbüros transparent und verständlich für die Entscheider zu kommunizieren und die Auftraggeber mitzunehmen. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.
Die letzten Planungen, die das Büro kplan im Februar und Juni den Gemeindevertretern vorlegte, gehen von der neuen Kostenobergrenze aus. Im Juli wurden diese Pläne einstimmig angenommen. Die aktualisierten Kosten- und Zeitpläne sollten im Dezember vorliegen, wurden jedoch von kplan auf Januar 2020 vertagt. Unklarheiten und Fragen zur Dachform waren aufgetaucht.
Was ist da los in der Kommunikation zwischen Auftraggeber und beauftragtem Fachplaner? Reden da kompetente Verhandlungspartner?
Schon jetzt ist das Vertrauen in die Politik geschädigt; so auch der Eindruck der Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr Biebertal, die ihr Unverständnis über die Lage in einem offenen Brief zum Ausdruck brachen, den Frau Ortmann in der öffentlichen Sitzung vorlas.
Erfolgt der Spatenstich bis Ende Juni 2020 nicht, läuft die Frist des Landes für die oben genannten Fördergelder ab. Die fast 400.000 € kommen dann nicht, dürfen zusätzlich von den Bürgern finanziert werden. Im Februar gilt es dann die Leistungsphase III mit einer Abstimmung über die Zeit- und Kostenplanung in der Gemeindevertretersitzung abzuschließen. Die nächste Phase muss dann laut der Bürgermeisterin wieder ausgeschrieben werden. Ob sich kplan dafür bewirbt, lege dann in deren Ermessen, erklärte Frau Ortmann. So weit der emotionale, vielleicht sogar irrationale Frust, mit dem dieser Artikel allerdings nicht enden soll. Denn was macht Ärger? Er verärgert und kränkt und das kann nicht das Ziel von Kritik sein. Denn sicherlich geben sich alle Mühe und tun ihr Bestes! Dafür ist den Beteiligten Lob auszusprechen und Ermutigung zu sagen, nicht in ihrem demokratischen Bemühen nachzulassen, sich immer wieder – am Besten mit sachverständiger Unterstützung – zusammenzusetzen und einen Kompromiss zu finden. Biebertal hat schließlich vom Architekten über Projektentwickler, Bauunternehmer bis hin zum Bausachverständigen und Landschaftsbauer einiges zu bieten.
Quelle: Gießener Anzeiger, 20.12.2019
Eigen-Kommentar:
Ein Riesenproblem bei solch einem Projekt, da ist die Gemeinde völlig unschuldig und machtlos, sind die EU-Vorschriften über die Ausschreibungspflichen der Kommunen. Statt die lokalen, der Kommune Steuergelder bringenden, heimischen Unternehmen zu stärken, müssen Billigangebote ausgenutzt werden – was durchaus nicht immer billiger ist! Denn, wie wir wissen, lebt der Mensch nicht vom Brot allein. Und auch die “gläubige” Position der hiesigen SPD: Kplan werde es schon wissen, scheint mir unangebracht und der SPD als linker Partei ernsthaft unwürdig; selbst wenn sie damit ein schnelleres Vorankommen im Projekt im Sinn haben.
Für die Abrechnung des Jahres 2019 dürfen die Bürger nun ihre Wasserzählerstände selbst ablesen und ab dem 19.12.2019 in die Eingabemaske auf der Startseite der Homepage der Gemeinde Biebertal www.biebertal.de eingeben. Zusätzlich werden in Kürze an die Eigentümer von Häusern in Königsberg, Fellingshausen, Frankenbach, Rodheim-Bieber und Vetzberg Erinnerungsschreiben versendet – an Krumbach nicht, da dort die Wasserleitung aus einem anderen Netz gespeist wird.
Bitte lesen Sie Ihre Zählerstände in der Zeit vom 16.12.2019 bis 5.1.2020 ab und geben die Daten weiter, sonst wird Ihr Jahresverbrauch an Wasser für das Jahr 2019 geschätzt und in Rechnung gestellt. mit freundlichem Gruß, Ihre Gemeindewerke Biebertal
Quelle: Biebertaler Nachrichten, 13.12.2019
Kommentar: „Geiz ist geil“, dieser selbstzerstörerische Werbeslogan einer großen Elektronikhandelskette, der uns von 2002 bis 2011 vielfältig erreichte, hat sich unmerklich in unsern Köpfen festgesetzt. Der Slogan benannte eine Tendenz im deutschen Konsumverhalten, in der vor allem der Kaufpreis einer Ware zählte, während Qualität, Langlebigkeit, Funktionsumfang, Betriebskosten und Service im Handel oder die Produktionsbedingungen in den Hintergrund traten. Die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ führe zu einem verstärkten Preiswettbewerb, zu Qualitätsproblemen, einer Zunahme von Billigprodukten, zu aggressiver Marktpolitik und ruinösem Wettbewerb.
Warum dieser Vorspann? Es ist doch prima, wenn die Gemeinden Kosten einsparen, modern werden und die digitalen Möglichkeiten der Datenverarbeitung endlich nutzen. Oder? Ja, das ist so … zumindest kurzfristig gedacht. Aber jeder mediale “Kontakt” bedeutet einen realen Sozialkontakt weniger. Das wäre im Einzelfall vielleicht nicht so schlimm und kaum bedenklich, aber nicht nur die Gemeinde verlagert ihre Serviceaufgaben auf ihre “Kunden”, auch viele andere tun das: siehe Homebanking, Selbstbedienkasse im Supermarkt, Zahlen mit dem Smartphone usw. Die echten, zeitaufwendigen realen Beziehungen leiden, werden weniger, Missverständnisse durch die informationsreduzierten Medienkontakte und die ängstlich motivierten Spaltungstendenzen nehmen gesellschaftlich zu. Langfristig gesehen ist Einsamkeit eine sowohl real schmerzhafte, ansteckende und tödlich verlaufende, bislang unterschätze Krankheit*; langfristig gesehen, zahlen wir möglicherweise einen hohen Preis für unsere Bequemlichkeit und Achtlosigkeit im Zusammenhang mit den sich gerade entwickelnden Veränderungen. Als Stichworte seien hier nur social scoring* oder individualisierte Preise benannt.
* Quelle: Spitzer, Manfred: Einsamkeit, die unbekannte Krankheit
* Mit einem Sozialkreditsystem (aktuell u.a. in China mit den moralischen, sozialen, rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Ansprüchen der dortigen Kommunistischen Partei) findet ein permanentes Rating und Scoring mit Blick auf die Lebenssituation, das Sozialverhalten oder Verwaltungs- und Wirtschafts-aktivitäten statt. Dabei werden vernetzte Datenbanken sowie Bild- und Tonsysteme in Verbindung mit Big-Data-Analysen und Methoden der Künstlichen Intelligenz eingesetzt. Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sozialkreditsystem-100567
Wir werden mit diesen Entwicklungen leben. Das ist keine Frage; wir werden uns dem stellen müssen. Wir dürfen vor allem den kritischen Blick darauf nicht verlieren; müssen lernen sensibler mit Daten umzugehen; bedenken, dass viele Untersuchungen einhellig belegen, dass: je häufiger der Umgang mit Medien, um so mehr unglückliche und depressive Symptome sind zu finden. Insbesondere bei kleinen Kindern sind die Auswirkungen gravierend:
Am 13.09.2018 berichtet z.B. die FAZ von 43 Milliarden Euro Schaden durch Hackerangriffe. Immer wieder und immer mehr finden sich Schlagzeilen, wie die vom 10.12.2019: Hackerangriff auf Uni – An der Justus-Liebig-Universität stehen alle Server still. Mühsam muss nun jeder PC auf Schadsoftware überprüft werden. Das kostet Zeit und Geld, viel Geld; vom ideellen Schaden einmal ganz abgesehen. Und, da kaum jeder Student usw., der Zugang zum System hat, überprüft werden kann, kann sich die Infektion jederzeit wieder ausbreiten. Ja, es gibt viele nette Menschen und wenn wir ihnen vertrauen, können wir unsere Haustüren ruhig offen stehen lassen … und tatsächlich passiert dabei die meiste Zeit auch nichts. Wir sind jedoch gerade dabei, auf Grund von Sparzwängen und auf Druck der Datengoldgräber, über die IT gleich auch unsere Tresore mit all unseren privaten und sensiblen Daten zu öffnen. Datensicherheit ist eine Illusion! Dennoch werden alle in einer Gemeinde über uns gespeicherten Daten, dank Herrn Spahn nun auch unsere Gesundheitsdaten oder seit langem schon unsere Bankdaten zum Klauen frei gegeben? Ja, es ist bequem … aber, ist es auch langfristig sinnvoll?
Wie weit soll die Abhängigkeit von den Maschinen und seinen Programmierern gehen? Wie verändert sich dadurch unsere Sicht auf die Welt? Wollen wir tatsächlich mehr von diesen kleinkindhaften Verhaltensweisen? Der Slogan eines Telekommunikationsanbieters: Du willst es. Du kriegst es. so wie es für Kleinkinder wichtig und sinnvoll ist, wird sich im Rahmen unserer finanzpolitischen und klimatischen Entwicklung schon bald als großer Irrtum und Unsinn erweisen. Welchen Weg gehen dann all die enttäuschen Menschen?
Ja, auch wir nutzen dieses Medium, … um Kontakte zu machen. Denn wirkliches Miteinander geht eben nur miteinander, im persönlichen Austausch. Wie immer ist es eine Frage der Nutzung, ob ein Medium (lateinisch für „Mitte, Mittelpunkt“) ein trennendes Dazwischen wird oder ein verbindender Vermittler … und es ist eine Frage des schon vorhandenen Wissens, ob die dargebotenen Informationen in Fake oder glaubhaft unterscheiden werden können … und bleibt die Frage, ob ein Gemeinwohl oder ein Eigennutz das eigene Bemühen antreibt. Dieses Thema braucht unser aller Aufmerksamkeit, um nicht in Gewohnheit und Gleichgültigkeit zu fallen, so wie es die alles nivellierenden Oberflächen der Gerate selbstverständlich erscheinen lassen. Manchmal ist der Besuch eines Wasserzählerablesers eben doch eine wichtige, manchmal gar lebenswichtige Sache.
Im September hatte das Parlament, auf Wunsch der Eltern, die Übernahme der Kindergruppe “Sternschnuppe” in die kommunale Verwaltung beschlossen. Nun konnte die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt werden. So ändern sich die Zeiten. Die Gründungsmütter und -väter der Sternschnuppe hätten das kategorisch abgelehnt. Sie wollten eine unabhängige, eine von den Vorstellungen der Eltern bestimmte, solidarische Kinderbetreuung organisieren. Damals wurde selbst gekocht, geputzt, gebaut, diskutiert und zum Teil auch betreut. Nach Umzug aus der alten Zigarrenfabrik, dort wo heute das Pflegeheim der AWO in Rodheim steht, in die alte Schule in Rodheim, legten sie selbst Hand an und renovierten die Räume. Heute sind die bürokratischen Vorschriften und Anforderungen so umfassend geworden, dass die aktuelle Elternschaft es nicht mehr leisen kann. So gehen die von der Gemeinde gestellten Räume und der Spielplatz in der Talstraße ab 1.1.2020 in die Hände der Gemeinde zurück. Bis zu diesem Punkt dauerte es ein Jahr. Jetzt aber ist der Bestand der Kindergruppe gesichert. Aktuell werden 13 Kinder – alle U3 – betreut. Nun wird daran gearbeitet, eine zweite Gruppe zu eröffnen. Dazu wird in der alten Schule wieder umgebaut. Wegen der Brandschutzauflagen kann es bis zur Eröffnung der zweiten Gruppe, so schätzt Frau Ortmann, allerdings noch bis zum Herbst 2020 dauern.
Quelle: Gießener Anzeiger, 21.122019 + eigene Erinnerungen
Das Christkind der Gießener Zeitung hatte in den vergangenen Wochen einiges zu tun. Es reiste durch den Landkreis und besuchte zahlreiche REWE- und EDEKA-Märkte, so auch in Biebertal. Dabei waren der 2. Vorsitzende unseres Biebertaler Gewerbevereins Dirk Schulte und seine Kollegin Iris Reuter, die sich bei Spielwaren J. H. Fuhr und deren Mitarbeitern bedankten. Sie hatten einen Großteil der Geschenke mit viele Liebe und Geduld zusammengesucht und verpackt.
Hier hatten die Kinder im Falk EDEKA- und Lotz REWE-Markt ihre zu Hause schon selbst gebastelten Wunschzettel für das Christkind abgeben können oder sie vor Ort noch schnell aufgeschrieben. Von da an konnten sie hoffen dabei zu sein und dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Nun, kurz vor Weihnachten, luden die Inhaber der Märkte zur großen Geschenkübergabe ein und das Christkind erfüllten zahlreiche Wünsche. Überraschend wurde auch das Christkind beschenkt: die Brüder Jakob und Elia Rauber aus Lahnau spendierten ein Eis zur kalten Jahreszeit. Sie hatten ihre selbstgemachten weihnachtlichen Kreationen, z.B. mit Spekulatiusgeschmack, dabei und zauberten den Kunden damit ein Lächeln ins Gesicht.
DIE LANGE NACHT, eine Veranstaltung des Heimatvereins Rodheim-Bieber, wurde 1996 zum ersten Mal gefeiert. Wie in jedem Jahr trifft man sich am 21. Dezember. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei; daher sollte man viel, viel früher kommen. Meistens spielt der im Foto abgebildete Büttel – frühere Bezeichnung für den Ortsdiener – eine wichtige Rolle, ist er es doch, der das Dorfgeschehen Revue passieren lässt.
Die „Lange Nacht“ ist tatsächlich die längste Nacht des Jahres. Sie dauert in Biebertal 15 Stunden und 58 Minuten (in Hamburg aber 16 Stunden 33 Minuten). Das Motto der Veranstaltung lautet:
Es gebt ze trenke en ze esse Auern Kummer kennt ihr vergesse Es gebt woas ze seh en woas ze lache Es kann jeder aach woas selwer mache.
Höhepunkte der diesjährigen „Spinnstubengesellschaft“ sind der „Stammtisch im Himmel“ – die Stammtischbrüder trafen sich 1915 zum ersten Mal -, eine Zeitreise von 1911 und die Dialektschule der Spinnstube. Die Musikgruppe Brummtopf aus Krofdorf-Gleiberg tritt in historischen Kostümen mit Liedern aus dem 14. bis 19. Jahrhundert auf. Fürs leibliche Wohl gibt es den in Rodheim berühmten Eierkuchen.
In manchen Jahren beginnt der astronomische Winter, d.h. der Tag, an dem die Sonne am kürzesten scheint, erst am 22. Dezember. So auch 2019. Aber im 21. Jahrhundert wird es überwiegend der 21. Dezember sein. In Wirklichkeit ist alles viel komplizierter. Die kürzesten Tage dauern vom 19.12. bis zum 25. 12. Ab dem 26. 12. nehmen sie wieder zu, wenn auch anfangs nur um eine Minute. Tatsächlich wird der 21. Dezember, also der Tag des Winteranfangs, schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden mit vielen Bräuchen begangen. Ich stelle mir vor, vor einigen Jahrhunderten in einer Zeit ohne elektrisches Licht zu leben. Selbst mit dem Kienspan mussten arme Leute sparsam umgehen. Das offene Herdfeuer hat fürchterlich gerußt, dennoch blieb die Tür geschlossen, um die Wärme zu bewahren. Und 16 Stunden schlafen? Eine echte Alternative war das nicht. Jede Abwechslung wurde begrüßt. Das Spinnen war eine typische Wintertätigkeit, die man möglichst gemeinsam machte, sang und Geschichten erzählte. In der langen Nacht fand die letzte Spinnstube vor den 12 „Raunächten“ – umgangssprachlich die Zeit „Zwischen den Jahren“ (siehe dort) – statt. Gesponnen wurde dabei in Rodheim nicht. Andernorts durften die Mägde den Erlös des Gesponnenen für sich behalten. Auf jeden Fall war diese Nacht eine Art Partnerbörse mit Zeit für Orakel, um den künftigen Bräutigam/ die künftige Braut zu sehen.
Der Posaunenchor Biebertal unter der Leitung von Stefan Zielsdorf spielte am 3. Advent in der AWO in Rodheim. Hier wurden auf beiden Etagen Weihnachtslieder gespielt. Außerdem war Pfarrer Claus Becker dabei, der von der Kirchengemeinde kleine Geschenke überreichte. Die Zuhörer waren für das kleine Ständchen vom Posaunenchor sehr dankbar . Diesen Dienst macht der Posaunenchor immer wieder gerne am 3. Advent.
Der Posaunenchor wünscht allen eine schöne vorweihnachtliche Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Am 3. Adventssonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr trafen sich Rodheim und Umgebung wieder zum traditionellen, diesmal 33. Weihnachts-markt auf dem Platz vor der Gemeindeverwaltung und im Bürgerhaus.
Bei Regen und Sturmböhen hätte noch am Morgen niemand mit dem Besucherandrang gerechnet, der sich über Tag einstellte.
Vor der Gemeideverwaltung war eine kleine Bühne aufgebaut, wo der Männerchor Biebertal mit seinen sonoren Stimmen den Auftakt gab. Während noch die letzten Tropfen fielen, betonte der Chorleiter Volker Burdat wohl beschirmt dirigierend, er sei nicht der Schirmherr des Marktes. Anschließend begrüßten die Bürgermeisterin Patricia Ortmann und Fabio Lerch von der Vereinsgemeinschaft Weihnachtsmarkt die Gäste und bedankten sich bei allen Helfern. Begleitet vom Posaunenchor schlossen sich gemeinsamer Gesang und Andacht mit Pfarrer Klaus Becker und seinem Kollegen Simon Bender an.
Wem es behagt mag es Gottes Fügung nennen, für andere war das Regentief einfach weiter nach Osten gezogen; jedenfalls zeigten sich immer mehr Sonnenstrahlen und es blieb den Tag über trocken. Um 14 Uhr standen die Alphornbläser auf dem Programm; 14.30 Uhr Hundeverein mit eine Vorführung ihrer Arbeit. “O-Somel” um 15 Uhr bliebt für mich ein Geheimnis, da ich anderweitig unterwegs war. Aber es ist schön, sich auf das Lüften dieser Geschichte? zu freuen. Um 16 Uhr sang der Chor der Grundschule Rodheim und um 17 Uhr waren die Westerwaldpipers vor der Pyramide am Weihnachtshüttendorf zu hören. Inzwischen war es dunkel geworden … und das kam es auf den Platz gefahren: ein wie der CocaCola-Truck dekoriertes Feuerwehrauto! Unterdessen war auch der Nikolaus vorbeigekommen und verteilte im Bürgerhaus allerlei an die Kinder.
Hatten im Außenbereich vielerlei Stände mit Gaumenfreuden Platz gefunden, u.a. war die Feuerwehr, der Deusch-Britische Verein, die SPD und unsere örtlichen, jungen Bierbrauer vertreten.
Die Seniorenwerkstatt hatte einen Märchenwald und die “heilige Familie” in einer mannshohen Krippe aufgestellt, die Kita-Kinder aus den Ortsteilen Weihnachtsbäume geschmückt und Künstler Steelen mit Impressionen aus den Ortsteilen aufgestellt, z.B. dieses hier
Im Bürgerhaus dominierten künstlerisches und Selbstgebasteltes neben Info-Ständen von Heimatverein, Förderverein der Sozialstation und Gail´schem Park. Die Damen von Gesangverein Eintracht Rodheim hatten wieder eine große Vielfalt an Kuchen gebacken und verköstigte das Publikum in kleinen Saal. Zudem gab es für Kinder einen Malwettbewerb und die Möglichkeit aus einem Pool Enten zu angeln. Erwachsenen konnten für einen kleinen Obulus “Ganseschippen” – wer mit einer kleinen Schaufel im Sand einen Cent fand, gewann damit eine Ente. Zehn Personen waren dabei erfolgreich.
Abends entbrannte dann doch noch mal ein Sturm … diesmal an Emotionen, da unser Ordnungspolizeibeamter auf den weiträumig um das Festgelände abgesperrten Straßen Knöllchen verteilt hatte. Auch das Fehlen der von Kindern gebackenen Plätzchen ist aufgefallen. Es war am Fehlen von Rückmeldungen aus der Gemeindeverwaltung gescheitert.
In Punkto Miteinander und angeregter Gespräche war der Markt jedenfalls ein voller Erfolg, auch wenn es etliche Stimmen gab, die die Attraktivität der Stände im Niedergang begriffen sahen. Frau Ortmann kündigte jedoch an, das Weihnachtsmarktteam bemühe sich darum, immer mehr ein richtiges Weihnachtsdorf zustande zu bringen.
Weihnachtszeit ist Lesezeit, vor allem die Zeit „zwischen den Jahren“. Decken sie sich in der Bücherei Biebertal rechtzeitig mit Lesestoff ein. Die Bücherei ist am letzten Donnerstag vor den Weihnachtsferien von 17.00 bis 18.30 Uhr geöffnet. Das Sortiment ist umfassend, seien es Krimis und Thriller, Liebes- und historische Romane, Bücher über Biebertal, Kinder- und Jugendbücher, was Weihnachtliches und noch viel mehr. So schön auf Sofa und in einen Sessel kuscheln und schmökern. Das tut der Seele gut; und dem Körper auch, wenn Sie zum Beispiel vorher eine Runde auf dem Krippenweg Fellingshausen gedreht haben. Das Verschenk-Regal im Edeka – Markt wird auch in den Ferien bei Bedarf neu bestückt. Seien sie großzügig und werfen sie ein paar Münzen oder Scheine in die Sammelbox der Tafel Gießen. Die Bücherei öffnet nach Neujahr an den Donnerstagen 2. und 9. Januar von 17.00 – 18.30 Uhr und am Mittwoch, den 8. Januar von 9.30 – 11.30 Uhr. Das Team der Bücherei freut sich auf neue Leser/innen.
Am 2. 12. 2019 gaben die beiden Chöre der “Eintracht Rodheim-Bieber 1863” www.chor-eintracht-rodheim.de ihr Weihnachtskonzert.
Mit virtuosem Orgelspiel, gemeinsam Singen, dem Auftritt des gemischten wie des Frauenchores der Eintracht, einer Predigt mit vielfachem Augenzwinkern … bis hin zu Weihnachtsgebäck, Würstchen und Glühwein wurde den Besuchern am 2. Advendssonntag einiges geboten. Gerahmt vom Gesang der Anwesenden brachte zuerst der gemischte Chor Advendslieder zu Gehör. Anschließend sprach Pfarrer Claus Becker vor dem gut besuchten Gotteshaus über die in der Bibel verzeichneten “Anfänge” des weiblichen und männlichen Gesangs. Angeblich wurden Frauenstimmen dort oft mit Aggression und Männergesänge mit der Liebe in Verbindung gebracht. In der Praxis wies sich, dass die Frauenstimmen von Sing & Swing eher mit Schönheit assoziiert sind.
Überraschenderweise brachte der Chor unter Leitung von Rainer Geitl ein völlig neues Repertoire an spirituellem Liedgut zu Gehör … woraufhin die Gruppe gleich für das nächste Jahr wieder eingeladen wurde. Anschließend wurden bei lebhaften Gesprächen Mitgebrachtes – man Höre und Staune – in der Kirche verzehrt. Einerseits war das sicher auch dem Wetter geschuldet, andererseits schuf Pfarrer Becker mit dieser Einladung eine heimelige, weihnachtlich familiäre Atmosphäre “wie daheim in der Küche”.
Quelle: Lindemann
Faszinierende musikalische Ausstrahlungskraft
Biebertal(ws). Das evangelische Gotteshaus in Rodheim war einmal mehr Ort musikalischer Brillanz: Der gemischte Chor des Gesangvereins Eintracht 1863 Rodheim eröffnete das Adventskonzert mit faszinierender musikalischer Ausstrahlungskraft mit dem Chorsatz von Constantin C. Dedekind “Gelobet sei, der da kommt” (Keyboardbegleitung Rainer Geitl).
Mit dem italienischen Sprichwort “Gott wohnt in der Musik” hieß Pfarrer Claus Becker die über 80 Zuhörer, darunter Bürgermeisterin Patricia Ortmann, willkommen. Der gemischte Chor und die Chorformation “Sing & Swing” (beide Dirigent Geitl) gaben ein Konzert auf hohem Niveau. Den ersten Teil bestritt der gemischte Chor mit “Maria durch ein Dornwald ging”, der Motette von Lajos Bardos “Aeterne Rex” und brachte auch beim Chorsatz von Lorenz Maierhofer “Ich will den Herrn loben” seinen herausragenden Klangkörper zur Geltung. Mit “Lobt Gott, ihr Christen alle gleich” und dem rhythmisch-schwungvoll vorgetragenen Spiritual “Glorious Kingdom” klang der erste Konzertteil mit großem Beifall aus. Die gemeinsam gesungenen Lieder “Macht hoch die Tür”, “Wie soll ich dich empfangen” und “Tochter Zion” begleitete Erhard Hirz an der Orgel.
Die Chorformation “Sing & Swing” bestritt den zweiten Teil und eröffnete mit “Denn er hat seinen Engeln befohlen”. Auch “Mary’s Boychild” fand bei den Zuhörern großen Anklang. Eine gelungene Kombination aus “Magnificat” und “Aus der Armut eines Stalles” erreichte die Herzen des Publikums. Ein weiteres Highlight war “I Will Follow Him” aus “Sister Act”. Mit “Feliz Navidad”, vorgetragen mit großer Klangfülle, klang das konzertante Ereignis erster Güte aus. Beide Eintracht-Chöre machten mit ihrem ausgezeichneten Ausbildungsstand beste Werbung für den Chorgesang. Die Spenden des Konzertes waren für die Arbeit der Schule in Ngwenda/Tansania bestimmt. Dort war die Rodheimer Schwester Hildegard Platt viele Jahre tätig.
Quelle: Klaus Waldschmidt, Gießener Allgemeine, 12.12.2019