Der Klimawandel hat Löcher in Hessens Wälder gerissen

Dieser Artikel sollte ursprünglich eine Hilfe für die hiesigen Waldbesitzer sein. Denn am 8. 2. 2021 lief im HR-Fernsehen zum Thema die Dokumentation “Zukunft des Waldes – Wald der Zukunft”. Denn wir müssen jetzt handeln, um in Zukunft auch noch einen Wald zu haben.
Wohin die Recherche lief, lesen Sie selbst …

Hessen ist zu über 42 % seiner Fläche mit Wald bedeckt; Ca. 894.180 Hektar.
Die heißen Sommer, Wassermangel, Stürme, Borkenkäfer und Schadpilze ließen im hiesigen Forst seit 2018 nahezu 22 Millionen Kubikmeter geschädigtes Holz anfallen. Unzählige Bäume mussten gefällt werden.

2021 plant der Landesbetrieb Hessen Forst etwa 5 Millionen junge Bäume zu pflanzen; und auch Privatwaldbesitzer werden sich anschließen oder Freiflächen sich selbst überlassen müssen.

Es passt aber nicht jeder Baum in jedes Gelände. Bodenbeschaffenheit wie Wasserversorgung sind in den Regionen unterschiedlich.
Daher bietet das Umweltministerium Waldbesitzern nun ein neues Online-Tool als Entscheidungshilfe an, welche Baumarten für die jeweilige Region und die zu erwartende Zukunft besonders geeignet erscheinen: www.nw-fva.de/BaEm/ Oft sind es Kiefern und Eichen oder Ahorn, die bald zu neuen Mischwäldern heranreifen sollen.
Man kann eine finanzielle Förderung erhalten, wenn man als Waldbesitzer den Empfehlungen folgt..

Quelle: Gießener Anzeiger 2. 2. 2021

Für die Region Biebertal zeigt das Onlineportal am 3. Febr. 2021 folgenden Eintrag:

Diese Information von einer Stelle, die doch unterstützen will, ist mehr als bedauerlich!
Allerdings haben weitsichtige Förster schon vor Jahrzehnten viele Douglasien in den Biebertaler Wäldern gepflanzt. Diese Baumart steht auch heute in den Empfehlungslisten.

Klimawandel – der Wald und unser Wasser

Foto: Weymar J

https://www.nw-fva.de/fileadmin/user_upload/Sachgebiet/Waldzustand_Boden/WZE-Berichte/WZB2019_Hessen_Internet.pdf

Das Waldsterben, das wir in den 80er Jahren durch sauren Regen nur befürchten, das ist jetzt traurige Realität. Besonders betroffen sind Fichten, Eichen und Kiefern.
Mit der zunehmenden Erderwärmung kommen, wie schon vor Jahrtausenden, mediterane Pflanzen, Insekten und Tiere zurück.
Die natürliche Einwanderung von Baumarten ist allerdings deutlich langsamer, als es für die Speicherung unsere Wasservorräte im Boden gebraucht würde. Daher muss aktiv angepflanzt werden, um einer Versteppung unseres Waldes entgegenzuwirken;
wie es z.B. der Klimafairein Oberhessen umsetzen möchte.

Im Biebertaler Forst kommen ca. 34 % Buchen und ca. 30 % Eichen vor. Der Anteil der Fichten hat seit 2007 stark abgenommen.
Nun soll auch in Biebertal aufforsten. Geplant sind zunächst Aufforstungen von 2 Hektar im kommenden Jahr; weitere 5,5 Hektar sind vorgesehen. Zwar ist der Holzmarkt nahezu zusammengebrochen, so dass mit dem Einschlag von Holz kein Euro zu gewinnen ist. Dennoch muss Geld in die Hand genommen werden, um Schäden vorzubeugen und für zukünftige Entwicklungen gewappnet zu sein.

Quelle: Jürgen Purrucker, Vorsitzender des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr, Biebertal