Bienen sind systemrelevant

Unsere Bienen wohnen auf dem Flachdach unterm Kirschbaum

Morgen, am 20. Mai ist Weltbienentag
– ein Tag der politischen Lippenbekenntnisse: Letztes Jahr nannte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Biene “systemrelevant” und wollte bienenfreundliche Maßnahmen auf EU-Ebene stärker fördern. “Was der Biene schadet, kommt vom Markt.” – Leere Worte! – Eine Brandenburger Imkerei musste vier Tonnen mit Glyphosat belasteten Honig aus dem Einzelhandel zurückrufen. Anlässlich der Grünen Woche 2020 wurde die Treppe vor dem Landwirtschaftsministerium mit einem Teil dieses Honigs beschmiert.

Pro Einwohner 1000 Bienen.
In Biebertal haben wir gute Voraussetzungen, tatsächlich etwas für die Bienen zu tun. Die Landwirte wirtschaften nach ökologischen Gesichtspunkten. Es gibt mindestens 15 Imker mit etwa 160 Völkern. Wahrscheinlich sind es mehr, denn Bieber und Krumbach fehlen in der Auflistung der Frankenbacher Imkerin Susanne Schneider, die ihren Honig auf dem Fellingshäuser Wochenmarkt verkauft. Wir haben etliche Flächen, die einem Trockenrasen gleichen und auf denen eine Vielfalt von Blumen wächst, die für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten eine Nahrungsquelle erster Qualität darstellt. Zusätzlich gibt es viele Obstbäume, die für die Honigbiene von großer Bedeutung sind – und umgekehrt. Das heißt, ohne die Bienen würden viele Bäume gar nicht bestäubt werden. Weltweit sind es etwa 80%.
Die Honigbiene bestäubt vor allem solche Blüten, auf denen sie gut landen kann. Das ist bei allen Obstbäumen (Rosengewächse) der Fall, aber auch bei Lein und Raps. Doch wer bestäubt die Blüten des Löwenmauls, die der meisten Wildblumen, der Kräuter wie Thymian und Salbei? Schon zur frühen Winterlingsblüte im Februar und noch im Oktober auf den Chrysanthemen kann man Hummeln beobachten, die auch Mitglieder der Bienenfamilie sind. Sie haben einen hohen Energiebedarf, legen kaum Vorräte an und müssen bis zu 18 Stunden pro Tag Blüten anfliegen. Die geringe Temperaturempfindlichkeit im Vergleich zu Bienen macht sie besonders in regnerischeren Sommern mit niedrigen Durchschnittstemperaturen zu wichtigen Helfern vieler Pflanzenarten.

Wiesensalbei (Salvia pratensis) auf einer Wiese am Rand von Bieber

Auf der schönen blauen Salbeiwiese, am Ortsrand von Bieber (Nähe Hundedressurplatz) haben wir eine Menge Wildbienen angetroffen. Leider sind wir nicht kompetent, die einzelnen Arten zu bestimmen. Auf jeden Fall ist solch eine Wiese auf relativ magerem Boden ein einträglicher Lebensbereich für alle Arten von Hautflüglern. Durch ihre Spezialisierung bestäuben Wildbienen Pflanzen, die die Honigbienen aufgrund ihres Körperbaus nicht bestäuben können oder links liegen lassen. Für eine sichere Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen braucht es neben den Honigbienen auch eine artenreiche Wildbienenfauna.  https://www.weltbienentag.de/bienen/

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https://natur.biebertaler-bilderbogen.de/bienen-sind-systemrelevant/

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