Ein kürzlich erschienener Artikel über das Blutspenden veranlasste mich, eine Anfrage an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Eine Fachbehörde des Bundesgesundheitsministeriums) zu schicken. Binnen zwei Tagen erhielt ich Antwort. In erster Linie wollte ich wissen, ob ich mit 75 Jahren noch spenden darf. Zum anderen war ich wegen einer ausgeheilten Hepatitis B (= Leberentzündung durch Virusinfektion) von Anfang an vom Spenden ausgeschlossen. Ich wollte wissen, ob dieser Ausschluss immer noch gilt.*)
Ob man spenden darf, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
1. Alter: Ab 18 – 68 Jahre (weitergehende Ausnahmen bestimmt der Arzt), sofern man schon öfter gespendet hat;
Erstspender nur bis zum 60. Lebensjahr
2. Gewicht: mindestens 50 kg
3. Geschlecht: Männer bis 6x pro Jahr
Frauen bis 4x pro Jahr; nicht spenden dürfen Schwangere und Stillende
4. Gesundheitszustand: Alle Erstspender/innen und deren Blut werden gründlich untersucht.
Bei allen weiteren Spenden ist stets ein Arzt/Ärztin zur Stelle. Untersucht wird in erster Linie das Blut mit der Blutgruppe, Anzahl der roten Blutkörperchen pro ml (=Hb-Wert), Eisengehalt des Blutes. Weiterhin muss man einen großen Fragebogen ausfüllen. Ausschlussfaktoren für eine Spende wurden oben bereits genannt. Viele davon dienen der Gesunderhaltung der Spendenden. Unter heutigen Gesichtspunkten dürfte ich mit ausgeheilter Hepatitis B spenden, wenn die Untersuchung meines Blutes keine zerstörenden Antikörper ergäbe.
Auch nach Operationen, Tätowierungen, Fehlgeburten u .ä. gibt es eine Sperrung. Mehr dazu im folgenden Link:
https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/rueckstellung-und-ausschluss/
Wie verläuft die Spende? Bitte kommen Sie mit gültigem Personalausweis !
Essen und trinken Sie vorher, vor allem das Trinken ist wichtig. Alkohol ist ab 24 Stunden vorher verboten.
Dann Blutentnahme, üblicherweise aus einer Fingerkuppe*2) und Feststellung der Blutwerte, Fragebogen, Arztgespräch.
Blutabnahme, Ruhezeit, Snack und Getränk.
*) Mit einem entsprechenden Untersuchungsergebnis wäre eine Blutspende auch mit einer ausgeheilten Hepatitis B möglich. Diese Untersuchung muss alle 2 Jahre wiederholt werden.
Folgende Ausnahme gilt: Ausgeheilte HBV-Infektion (Anti-HBc spezifisch reaktiv, negatives Ergebnis einer Testung auf HBV-Genome mittels NAT (Mindestsensitivität ≤ 12 IU/ml), und Anti-HBs-Titer von ≥ 100 IU/l. Wird ein Spender unter den besagten Bedingungen zugelassen, kann ein erneutes Anti-HBc-Screening entfallen. Es muss im Abstand von jeweils 2 Jahren erneut der Anti-HBs-Titer bestimmt werden. Wird hierbei ein Titer < 100 IU/l nachgewiesen, dürfen Spenden dieses Spenders nicht weiter zur Herstellung von Blutkomponenten verwendet werden. NAT = Nukleinsäureamplifikationstechnik ist eine Wortschöpfung für alle labordiagnostischen Nachweisverfahren, die auf der Untersuchung von Nukleinsäuren (DNA, RNA) beruhen. (Quelle: oben erwähntes Antwortschreiben)
*2) Siehe weiterführenden Artikel in Wissen.biebertaler-bilderbogen.de/500 ml Leben