Welttag des Buches am 23. April

Mein Vater ging bis 1914 zur Schule. In der 12köpfigen Familie, in der alle gern lasen, hatte man aber kein Geld für Bücher. Doch wer an ihnen interessiert war, bekam sie vom Lehrer oder auch vom Gutsherrn (in Hinterpommern) ausgeliehen.

Gegenüber der Schule, die ich in Hanau besuchte, befindet sich die Stadtbibliothek. Wenn ich länger auf meinen Bus warten musste, ging ich dort hin. Ausgeliehene Bücher wurden handschriftlich in eine Karte eingetragen, und ich musste pro Buch 20 Pfennige Leihgebühr bezahlen. Das schmälerte zwar die 5 DM montaliches Taschengeld, doch mehr als zwei Bücher erhielt ich ohnehin nicht. Anfangs wurden sie sogar von der Bibliothekarin ausgesucht, bis ich offenbar ihr Vertrauen hatte und selbst wählen durfte.

Millionen Kinder in aller Welt freuen sich, wenn sie eine Schule besuchen dürfen. Ein Buch zu besitzen ist oft jenseits der Vorstellung.

In Syrien feiert man jetzt “ die Rückkehr der verbotenen Bücher„, so die Überschrift in der Gießener Allgemeinen vom 16. April. „In Syrien von Langzeit-Machthaber Baschar-Als Assad waren die Gedanken gedrosselt. Hunderte, ja Tausende Bücher wurden von Assads Regierung zensiert, vom Markt genommen oder verbannt.“ Ich las zuerst „verbrannt“. Die Bücherverbrennung in Deutschland fand 1933 statt. Womit sie endete, wissen wir alle genau. Das Buch ist ein Symbol für geistige Freiheit!

In Biebertal gibt es die Evangelische Gemeindebücherei in Fellingshausen und die Bücherei in der Schule in Rodheim. Der Buch-Bestand ist groß, aber kostenlos, denn jeder sollte lesen. Nutzen Sie dieses Privileg!

Zwei Sprüche, die mir dazu ein- und gefallen: „Bücher gefährden die Dummheit!“ Und „Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie“.

Foto Stiftung Buchkultur und Leseförderung vom Börsenverein des deutschen Buchhandels
Beitragsbild: Pixaby

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