Volksbanken entstammen der Tradition der Genossenschafts- und Raiffeisen-Banken. Daher kommt eine besondere Bindung an die Region. So informierte Herr Koch vom Vorstand der Volksbank Heuchelheim als erstes die Gemeinde Biebertal von den bevorstehenden Veränderungen. Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, sollte mit den Gremien vor Ort besprochen werden, wie die Gebäude für die Allgemeinheit weiterhin von Nutzen sein könnten.
Dazu fand am 25. Oktober 2022 eine Ortsbegehung und ein erster Gedankenaustausch mit Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Herrn Koch und Mitgliedern der Ortsbeiräte beider Ortschaften statt.
Am 18. Oktober 2022 hatten die Kunden der Volksbank Heuchelheim e.G. Post von ihrer Bank bekommen, dass die in den letzten Jahren stark sinkende Inanspruchnahme der Filialen zur schon länger fehlenden Betriebswirtschaftlichkeit der Zweigstellen geführt habe. Vielfach, so betonte Herr Koch, sei bei Mitgliederversammlungen darauf aufmerksam gemacht worden, dass wie zuvor schon in Bieber, Königsberg und Groß-Altenstädten kleine Filialen geschlossen werden müssten, wenn die Kunden das Angebot vor Ort nicht nutzten. Auch würden seit einigen Monaten Mitarbeiter der Bank mit Kunden per Telefon Kontakt halten; nicht um etwas zu verkaufen, wie das früher durchaus schon Usus war, sondern um im Gespräch zu bleiben. Denn für viele älteren Mitbürger, die zum Teil nicht computeraffinen oder sogar immobil sind, fallen Anlaufstation weg. Frau Ortmann bietet zwar den Bürgerbus für Erledigungen in Rodheim an; es ist derzeit aber offen, ob der Bürgerbus alle Anforderungen aufgefangen kann.
“Wer weiter denkt, kauft näher ein«. Dieser Satz gilt in gleicher Weise eben auch für die Bank und andere lokale Angebote. Leider hat sich dieser griffige Slogan, wie auch das »Gemeinsam sind wir stark, damit unser Dorf lebendig bleibt«, in Fellingshausen bislang nur für die Initiativen Wochenmarkt und Geldautomat bewährt.
Etwas bitter sprach Herrn Koch davon, dass die Volksbank lebendige Mitarbeiter vor Ort vorgehalten habe, die Kundschaft dennoch ihr Geld lieber am Bankautomaten besorgt habe. Entsprechend beteilige sich die Volksbank nun in Zukunft am Betrieb des Geldautomaten an der Mehrzweckhalle in Fellingshausen, was die Bankautomatenintitiative freut, da damit das Projekt zunächst weiterhin gesichert ist. Damit ist die Volksbank bei uns im Ort weiterhin präsent, auch wenn die einzig gut besuchte Filiale die in Rodheim ist.
Ideen zur weiteren bürgerfreundlichen Verwendung des Gebäudes werden gerne über den Ortsbeirat (z.B. Tel. 06409-1246 – oft AB im Büro, rufe aber gerne zurück oder Mail: Alfons.Lindemann@outlook.de ) gesammelt.
Bislang existieren, neben privaten und ortsansässigen Firmen, die sich für das Gebäude interessieren, Ideen zu einem Pflegenest, einer Kindergruppe wie in der ehemaligen Filiale in Bieber, einer Jugendwerkstatt mit 3-D-Drucker und PC-Hilfen oder Basis für technische Experimente – oder für ein ehrenamtlichen Reparaturangebot, wie es in Krofdorf gerade eröffnet wurde, einem Ort für Beratungen durch verschiedene Anbieter wie Energiebeirat, Rentenberatung usw..
Falls die Gemeinde sich hier für derartige Ideen einbringen sollte, braucht es natürlich klare umsetzbare Ziele mit Menschen, die Verantwortung übernehmen möchten uns sich bitte melden, so dass sich Folgekosten und Gemeinwohl in einem guten Verhältnis finden.
Im Vergleich zu Fellingshausen überwiegt in Krumbach das Gefühl, völlig abgehängt zu sein. Gerade in Anbetracht der noch offenen Zukunft der MZH sei das doppelt bitter und trage nicht gerade zu einer wirklichen Aufbruchstimmung bei.
In Krumbach liegt das Volksbankgebäude direkt gegenüber der Kirche und bildet mit seinem relativ großen Kundenparkplatz einen zentralen Ort im Dorf. Regelmäßig halten hier der Verkaufsbus des Dünsberg-Bäckers und ein mobiler Fischverkäufer aus Bremerhaven. So ist es dem Ortsbeirat wichtig, den Platz für Begegnungen und kleine Besorgungen für jedermann/frau zu erhalten.
Erstes Gedanken an einem Dorfladen nach dem Muster in Königsberg zeigten sich schnell als unrealistisch, angesichts fehlender Betreiber und fraglicher Rentabilität. Dagegen könnte z.B. eine Paket- und Abholstation sowie die Aufstellung von Automaten (Beschickung durch Bäcker, Ökolandwirt etc.), eine Carsharing-Station oder auch ein kleines Dorfcafe machbar sein, wenn sich Freiwillige finden. Dies zumal sich hinter dem Gebäude ein zugehöriges, eingezäuntes Rasenstück findet, das für eine Außenbewirtung, z.B. des wieder aufgelebten Kirchencafes mit Vorträgen, genutzt werden könnte. Zudem schließt ein Kinderspielplatz an, so dass für Groß und Klein in unmittelbarer Nähe ein Anziehungspunkt entstehen würde.
Ideen zur weiteren bürgerfreundlichen Verwendung des Gebäudes werden gerne über den Ortsbeirat (z.B. Tel. 06409-2387 – Gottfried Tschöp, Mail: G.Tp-Biebertal@t-online.de) gesammelt.
Man wird sehen, wohin die Reise geht. Aktuell sind alle Seiten an einem gelingenden, für Kund/innen und Bürger/innen wünschenswertem, machbaren und ökonomisch tragbaren Ergebnis interessiert.
Fotos: Lindemann