Meinungsfreiheit

https://www.youtube.com/watch?v=tyny7frgAO8

oder: “das wird man wohl doch mal sagen dürfen” … Nein, Hass ist keine Meinung! Genau so wenig sind Gewaltandrohung oder Gewalt eine Meinung – nicht in der Familie, nicht im politischen Feld.
Zu diesem Thema hat sich der SPD-Vorsitzende Karl-Heinz Funck von den Kreistagsabgeordneten in die Weihnachtpause verabschiedet.
Ich denke und hoffe, diese Haltung gilt auch für Biebertal.

Insbesondere im Internet verführt die Anonymität dazu, richtig draufzuhauen. Aber das ist nicht mutig, das ist feige! Es macht nicht bedeutend, es ist aber auch nicht unwichtig. Denn es hat Folgen und schlimme Auswirkungen. Es vergiftet das Vertrauen und das Miteinander.
War dieses Medium anfänglich als ein Raum der Freiheit und des offenen Meinungsaustausches und der Demokratie gefeiert worden, so hat sich das Bild inzwischen gewandelt, da immer mehr Hass und Hetze über das Medium verbreitet werden. Überhaupt entwickeln sich viele Seiten immer eskalierender und skandalierender, bunter, blinkender, um die Aufmerksamkeit des Users zu binden und nebenbei noch ein bisschen mehr manipulierende Werbung und Meinungsmache zu platzieren; um Umsatz zu machen oder gar Umsturz vorzubereiten!? Sprache, also Denken, geht Taten voraus!
Die Gründerväter des Grundgesetzes haben, aufgrund bitterer Erfahrungen, den 1. Artikel des GG gesetzt: “Die Würde des Menschen ist unantastbar.”
Die Redefreiheit schützt Meinungen, das ist Teil der mühsam errungenen Freiheiten, die wir hierzulande genießen. Wir sollten darauf achten, unsere Freiheiten und die inspirierende Offenheit für Neues und Anderes nicht durch Lügen, Verleumdungen, Hass, Spaltungsabwehr, Herabwürdigungen, Billigung von Straftaten, Feindlichkeit gegenüber fremdem und Fremden, Volksverhetzung oder die Aufweichung von Grenzen des Anstands in Frage zu stellen.
Auseinandersetzung ist Teil des demokratischen Prozesses. Offenes und freies Austauschen von Meinungen sind zur Willens- und Konsensbildung erforderlich; allerdings lassen sich Ziele nur erreichen, wenn man sich auf Regeln einigt und sie einhält und wenn man sich auf das Wort, das gesagt wird, verlassen kann. Dazu braucht man Haltung; eine Haltung die gegen Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus, Hass und die Androhung von Gewalt ist – wo immer wir solchen menschenfeindlichen Äußerungen im Alltag begegnen.

Quelle: Gießener Anzeiger, 21.12.2019

https://www.youtube.com/watch?v=3eDbrhF7inc