Normalerweise darf man den Standstreifen oder Seitenstreifen nicht befahren. Aber es gibt Ausnahmen. Ist das Verkehrsaufkommen so hoch, dass ein Stau oder zähfliesender Verkehr droht, wird oftmals der Seitenstreifen als Fahrspur frei gegeben.
Vergangene Woche bin ich mit Kollege Friedhelm 2 x nach München in die Allianz Arena gefahren. Dass die A3 und 9 zu einer der Hauptverkehrsstrecken in Deutschland zählt, brauche ich nicht weiter erläutern. Durch Kameras wird der Verkehrsfluss überwacht und gegebenenfalls wird der Seitenstreifen als Fahrspur frei gegeben. Erschreckend war allerdings, wie viele Autofahrer/innen das überhaupt nicht kapiert haben. Schließlich gilt immer noch ein Rechtsfahrgebot. Das bedeutet in dem Fall, man fährt auf dem Seitenstreifen und nutzt die normalen Fahrspuren zum überholen.
Lediglich LKW Fahrer scheinen dies zu kennen und sind ganz rechts gefahren. Die Spur ist aber nicht für diese reserviert. So haben wir geschätzte 500 Autos rechts überholen gesehen, da der Seitenstreifen freigegeben war. Ihr müsst dafür noch nicht mal bis München fahren. Frankfurt reicht schon. Auch auf der A5 wird der Seitenstreifen bei extremen Verkehrsaufkommen meistens auch freigegeben.
Was heißt das?
Das Zeichen ordnet an, dass der Seitenstreifen als rechter Fahrstreifen zu betrachten ist, also gibt es statt 3 Fahrstreifen 4 Fahrstreifen. Die Fahrbahnbegrenzung (durchgehende Linie) hat dann die Bedeutung einer Leitlinie (unterbrochene Linie).
Was bedeutet das?
Sie dürfen den Seitenstreifen als Fahrstreifen benutzen. Die durchgehende Linie darf überfahren werden.
An vielen Autobahnen wird das ganze elektronisch angezeigt. Also auch, wenn der Seitenstreifen nicht oder nicht mehr befahren werden darf. Ich habe meinen Führerschein noch im alten Jahrhundert gemacht und da war das schon Thema. Daher war ich sehr verwundert über das Verhalten so vieler Fahrzeugführer/innen.
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Bild 2: C. Haus
Quelle: eigene Erfahrung, strassenschilder.de