Glatteis und Streupflicht der Gemeinde

Foto: Eveline Renell
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Foto: Wikipedia,

Ergänzung am 23.01.2020

Winfried Senger

Ein Leser hat uns folgendes geschrieben:
Seit Dezember-Anfang Januar diesen Jahres gibt es unter dem Dorf-Eingangsschild von Fellingshausen ein neues, noch ganz weißes Zusatzschild mit dem Hinweis auf den eingeschränkten Winterdienst. Wahrscheinlich ist das in allen Ortsteilen so.

Danke für den Hinweis

Wenn das so richtig ist, so wurde jetzt eine Information nachgeliefert, die bereits seit dem Gemeindebeschluss gültig ist.

Kommentar:
Obwohl oder gerade wegen des Umstandes, dass ich täglich an dem Schild vorbeifahre, ist mir dieses neue Schild bisher nicht aufgefallen.

Hier der Beitrag:

Telefon-Nr. der Gemeinde 06409 690

Glatteis schaffte am 2. 1. 2020 den ersten Aufreger und unbeabsichtigten Rutschpartien des Jahres.
Laut Bauhof gäbe es einen Beschluss des Gemeindevorstandes, dass bestimmte Straßen, ja Ortsteile, vom Streudienst der Gemeinde Biebertal nicht mehr bedient werden. So war´s zu hören.
Auf Anfrage bestätigte Bürgermeisterin Ortmann den eingeschränkten Winterdienst.
“Das sei jedoch nichts neues.”
Korrekt ist also, dass Straßen nicht nicht mehr geräumt, sondern zeitversetzt geräumt werden.

Doch offenbar ist der Informationsstand nicht überall hinreichend gegeben – immer wieder eine oder vielleicht sogar das Problemverhalten von Politik, dass Inhalte dem Bürger nicht hinreichend vermittelt und kommuniziert werden. Vieles wäre verständlich und annehmbar, wüsste man mehr Hintergründe. Die sind ja, wie in diesem Fall, durchaus sinnvoll und einsichtig.
Ärger und Vertrauensverlust wären also oft nicht notwendig.

Daher scheint es mir wichtig, zu veröffentlichen, was unsere Bürgermeisterin zum Verständnis mitteilte:
Bei 7 Ortsteilen und 3 Streufahrzeugen kann der Bauhof nicht zeitgleich an allen Stellen vor Ort sein. Also sei (auch schon immer) eine Reihenfolge definiert, in denen nur die Straßen in ihrer Reihenfolge definiert sind, an denen Steigungen, Bushaltestellen, Kitas, Hauptverkehrsachsen etc vorkommen.
Alle anderen Bereiche werden erst danach oder auf Anforderung berücksichtigt. Dabei gibt es in Biebertal keine Klassifizierung pro Straße, was die Räum- und Streupflicht angeht.
Weiter schreibt sie zum Vorgehen: Unser Bauhof fährt mitten in der Nacht Kontrollfahrten und entscheidet dann nach Wetter- und Straßenbeschaffenheit, wo geräumt und (nur bei Glatteis) auch gestreut wird.

Dafür gehört hier, so mein Empfinden, erst einmal Respekt vor der Leistung und Dank an die Männer vom Bauhof zum Ausdruck gebracht!
Auch das sicher oft ein kommunikativer Mangel in der anderen Richtung: vom Bürger zur Politik.

Doch lange Rede, kurzer Sinn: Was war geschehen?
Schon in den Dezembertagen, als es kurzfristig einmal weiß bei uns war, war aufgefallen, dass in Königsberg der Weg zur ehemaligen Feriensiedlung geräumt war, der Weg in den Ortsteil Bubenrod jedoch nicht. Als es dann am 2. Januar spiegelglatt war, zeigte sich die gleiche Situation. “Sind manche Bürger gleicher als andere?” so fragten sich die Anwohner. Dies zumal die Anfahrt nach Bubenrod definitiv abschüssiger ist, als der Weg in die Siedlung. “Immerhin leben ca. 40 Menschen in dem Ortsteil.
Frau Ortmann sagt dazu: “Dass der Weg nach Bubenrod sicher nicht zu den Hauptverkehrsachsen mit Steigung etc gehört und von daher nicht an oberster Stelle steht, dürfte selbsterklärend sein, im Übrigen gilt das auch für die Lindenhöfe und alle anderen außenliegenden Bereiche.”
Zu Ehrenrettung sei berichtet, dass der Bauhof auf Anforderung sehr zügig ein Streufahrzeug schickte, um den Zuweg nach Bubenrod zu räumen.

Bild: https://www.openstreetmap.de/karte.html?lon=6.7897&lat=51.14551&zoom=12
Blauer Weg = geräumt, Brauner Weg = zunächst nicht geräumt

Kommentar von Eveline Renell

Streusel – Pflicht

Für meinen Vater gab es keinen Sonntag ohne Streuselkuchen zum Frühstück. Der Kuchen wurde am Samstag gebacken, und ich brachte ihn – freiwillig – zum Abkühlen in den Keller. Das dauerte immer recht lange, musste ich doch die dicksten Streusel so vom Kuchen klauen, dass die Lücke nicht auffiel.
Schokolade und andere Süßigkeiten waren sehr selten und als Geschenk zum Geburtstag noch etwas Besonderes. Deshalb wurde Kuchen hochgeschätzt. Wenn Sie selber backen, wissen Sie wenigstens was drin ist. Dazu kann man ruhig Weizenmehl nehmen, da die echte Glutenunverträglichkeit sehr selten ist. Der Reizdarm entsteht eher, wenn die Darmflora durch zu viel Zuckerverzehr aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Unser Typischer Streuselkuchen oder das englische Crumble, das mit Obst, aber ohne Boden gebacken und warm verzehrt wird, enthält natürlich auch Zucker. Doch wenn Sie die Süßigkeit wie mein Vater nur am Sonntag verzehren, schadet das der Gesundheit kaum. Und wenn Sie sich angestrengt haben, weil sie ihrer Schneeräum- und Streupflicht nachgekommen sind, dann können Sie auch ab sofort die Streuselpflicht einführen.

Kommentar:

Das Thema Gerechtigkeit emotionalisiert immer sehr stark.
Hier stellt sich die Frage, “Sind manche Menschen gleicher, als andere?”
Statistisch gesehen ist häufiges häufig und seltenes selten. Daher ist es zunächst einleuchtend, wenn an Stellen mit hohem Publikumsverkehr zuerst gestreut wird.
Andererseits ist für den Einzelnen das Risiko, bei Glatteis zu fallen, an allen Stellen gleich hoch und auch abschüssige Straßen sind überall glatt, gleich, ob viel oder wenig Verkehr darüber fließt.
Nichts desto trotz muss hier, in einer Welt beschränkter Ressourcen, die Politik Entscheidungen treffen und Prioritäten setzten. Dabei sitzt sie in dem oben geschilderten Dilemma.
Um so wichtiger ist es, die Beweggründe und Bedingungen zu kommunizieren.
Denn objektiv gesehen ist die Welt ungerecht und wird es wohl auch bleiben müssen.
Subjektiv ist es für Betroffene jedoch aus psychologischen Gründen wesentlich, sich gesehen zu fühlen. Denn dann wäre man eben wieder mit allen gleich – gesehen und bedacht, auch wenn die anderen früher bedient werden können.

Dr. Alfons Lindemann

Mobilität auf dem Lande

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Logo der Freien Wähler
Foto: Wikipedia

12.1.2020, Sonntagmorgen im Bürgerhaus Rodheim: Frau Mohr begrüßte zahlreiche Interessierte, wie auch Vertreter der Gemeinde und Parteien zu einem Vortrag von Dipl.Ing. Jürgen Binning vom Bildungs-seminar des Bildungswerk für Kommunalpolitik Hessen der Freien Wähler. Unsere Biebertaler FW hatten zu diesem Vortrag über die Mobilität auf dem Lande eingeladen, um damit -dankenswerterweise – eine wichtige Diskussion in Biebertal anzustoßen und Bewusstsein zu schaffen.

 

Zugleich hatten sie diesen Termin mit ihrem traditionellen Neujahrsempfang verbunden –  Frau Mohr dankte den Mitwirkenden und Helfern, die leckeres aufgetischt hatten.

Inhaltliches aus dem PowerPoint-Vortrag von Herrn Binning:

a) die Ist-Situation in Deutschland
15 % der Menschen leben in der BRD im ländlichen Raum, d.h. in Gemeinden bis zu 20.000 Einwohnern. Zudem leben 50 % der Menschen auf dem Land und arbeiten in der Stadt.

Dominantes Verkehrsmittel auf dem Lande sei der PKW (29,4 %) und würde es wohl auch in Zukunft bleiben; nur, wie er vermutet, elektrisch.
Der ÖPNV (8,5 %) soll in nächster Zeit stärker ausgebaut werden, so der politisch geäußerte Wille (dem seit Jahren kaum Taten folgen). Heute seien Busse und Bahnen oft unpünktlich, überlastet und die Versorgung der Regionen nur in begrenzten Zeitfenstern realisiert.
Das Rad, insbes. das E-Bike, gewinnt an Bedeutung (derzeit 1,6 % des Verkehrsaufkommens) und auch hier sollen die Radwege verstärkt ausgebaut werden – mit Radschnellwegen zwischen Städten, aber auch in den Regionen sollen Lücken geschlossen werden. Denn insbes. im Bereich eines 5-10 km-Radius sei das Rad dem PKW oft an Schnelligkeit überlegen.

b) die Zukunftsvision
Die von der Politik angestrebte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land, so der Referent, sei nur durch Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung zu erreichen.
Dabei liege, laut einer Umfrage bei jungen Leuten, deren Priorität eindeutig beim Internet, vor der Mobilität.

c) Ist-Analyse Biebertal
Die Gemeinde Biebertal sei vergleichsweise bereits gut aufgestellt, mit ÖPNV, Bürgerbus und Anruf-Sammel-Taxi und örtlichem Taxidienst, mit privatem Carsharing und Fahrgemeinschaften, E-Mobilität.

Hier gelte es vor allem, Lücken zu schließen – wobei Herr Binning immer wieder “Digitalisierung und Vernetzung” ins Feld führt. Andere Formen, die interessant sein könnten, wie analoge, telefonisch erreichbare Mitfahrzentralen, die insbesondere für ältere Menschen, die nicht so mit den modernen Medien vertraut sind, kamen in seiner Weltvorstellung – nicht einmal als Übergangslösung – vor.

d) Ausblick
Aus seinem heimischen Werra-Meißner-Kreis berichtete der Referent von 4 Säulen der dortigen Mobilität: 

– ÖPNV mit Gratis-Ticket für Bus + Bahn, z.B. für Beamte oder als Seniorenticket.
               mit Wiener Modell = 365,-€/Jahr
               mit Park-and-Ride-Parkplätzen
– Mobilfalt, eine Ergänzung zum Anruf-Sammel-Taxi, eine Verknüpfung von öffentlichem und privatem Bereich in einem Verkehrsverbund. Mit einem Vorlauf von 1 Stunde könne hier bedarfsgerecht reagiert werden. Werde ein Fahrer zum Mitfahren zum gewünschten Ziel gefunden, bekomme der -,30 € Kilometergeld vom regionalen Nahverkehrsverbund, der über die Kreisebene organisiert werde.
digitaler Dorf-Funk, die derzeit von der Politik als Allzweckwaffe präferierte Dorf-App. Sie soll als Plattform u.a. Mitfahrmöglichkeiten ermöglichen, die über ein “Schwarzes Brett” angezeigt und abgerufen werden sollen. So soll (Neudeutsch) “mobility on demand” (Mobilität bei Bedarf) ermöglicht werden, d.h. flexibilisierter Busverkehr oder Bürgerbus-Einsatz oder Transport über eine Mitfahrbörse organisiert.

Im Werra-Meißner-Kreis werde diese Organisation über den NVV geregelt. z.B. hätten die Meldungen aus der Mobilfalt schon zu Erkenntnissen über Bedarfe geführt, die den Busunternehmen zuvor nicht bewusst waren.
Auf Nachfrage war dann zu erfahren, dass dieses Projekt bereits seit 5 Jahren erfolgreich laufe.
Leider musste der Referent später, bei der Frage über die Nutzung des Angebotes, zugeben, dass das nur mäßig der Fall sei.
Frau Ortmann betonte in diesem Zusammenhang, dass sich hier auch noch das Bewusstsein in der Bevölkerung verändern müsse. Im Zuge der Klimadebatte würden da schon jetzt, z.B. zur E-Mobilität, vom Kreis Vorgaben auf die Gemeinden zukommen, um die Klimaziele 2030 und 2050 zu erreichen. 

In der Diskussion kamen etliche Bedenken zur Sprache, z.B.: Woher kommt der Strom für die Elektrifizierung von Digitalisierung und Mobilität? Wie ist die Schaden-Nutzen-Relation? Ab wann rechnet sich der finanzielle Aufwand? Wie sind versicherungsrechtliche Fragen geregelt? Wie steht es um die Sicherheit? Ist man als Fahrer steuerpflichtiger Unternehmer? usw.

Wenn am Ende einer Veranstaltungen mehr Fragen als Antworten stehen, ist es ein gelungener Auftakt zu einer hoffentlich breit stattfindenden Diskussion und Erarbeitung des Themas. 
Derartig angeregte Gespräche, quer durch alle Parteien, Vereine und Fraktionen, konnte man im Anschluss des Vortrages im Forum des Bürgerhauses beobachten, wo viele noch lange zusammen standen und die Einladung zum Imbiss der Freien Wähler genossen.

 

Arbeitskreis “Weniger Plastik im Alltag”

Glas oder Plastik?

Zum ersten Treffen lädt dieser Arbeitskreis für Montag den 20. Januar von 16.00- 18.00 Uhr ins evangelische Gemeindehaus Rodheim ein. Eingeladen ist jeder Mensch, der privat und öffentlich den Verbrauch von Plastik verringern möchte.

Das Foto oben zeigt zwei Gefäße einer Tagescreme von dm. Diese Drogeriekette wurde in der Vergangenheit durch ihren Gründer, den Anthroposophen Götz Werner, für ungewöhnliche Unternehmenskonzepte bekannt. Werner unterrichtete an der Alanus-Hochschule Bonn zum Thema “Wirtschaft neu denken” und “Nachhaltiges Wirtschaften”.

Geht die Umwelt-Diskussion an Handel und Industrie vorbei?


Aber nicht immer entsprechen heutige Produkte seinen Regeln. Das Gefäß oben links ist tatsächlich aus Glas, das rechts dagegen aus Kunststoff. Im nächsten Foto wird deutlich, dass für den Deckel mehr Plastik verbraucht und das Material außerdem eingefärbt wurde. Überflüssigerweise gibt es eine Umverpackung aus Karton, die bei der vorherigen Version noch fehlte. Augen auf beim Warenkauf!

links neue Cremeverpackung, rechts die ältere


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Fotos: Eveline Renell

Meinungsfreiheit

https://www.youtube.com/watch?v=tyny7frgAO8

oder: “das wird man wohl doch mal sagen dürfen” … Nein, Hass ist keine Meinung! Genau so wenig sind Gewaltandrohung oder Gewalt eine Meinung – nicht in der Familie, nicht im politischen Feld.
Zu diesem Thema hat sich der SPD-Vorsitzende Karl-Heinz Funck von den Kreistagsabgeordneten in die Weihnachtpause verabschiedet.
Ich denke und hoffe, diese Haltung gilt auch für Biebertal.

Insbesondere im Internet verführt die Anonymität dazu, richtig draufzuhauen. Aber das ist nicht mutig, das ist feige! Es macht nicht bedeutend, es ist aber auch nicht unwichtig. Denn es hat Folgen und schlimme Auswirkungen. Es vergiftet das Vertrauen und das Miteinander.
War dieses Medium anfänglich als ein Raum der Freiheit und des offenen Meinungsaustausches und der Demokratie gefeiert worden, so hat sich das Bild inzwischen gewandelt, da immer mehr Hass und Hetze über das Medium verbreitet werden. Überhaupt entwickeln sich viele Seiten immer eskalierender und skandalierender, bunter, blinkender, um die Aufmerksamkeit des Users zu binden und nebenbei noch ein bisschen mehr manipulierende Werbung und Meinungsmache zu platzieren; um Umsatz zu machen oder gar Umsturz vorzubereiten!? Sprache, also Denken, geht Taten voraus!
Die Gründerväter des Grundgesetzes haben, aufgrund bitterer Erfahrungen, den 1. Artikel des GG gesetzt: “Die Würde des Menschen ist unantastbar.”
Die Redefreiheit schützt Meinungen, das ist Teil der mühsam errungenen Freiheiten, die wir hierzulande genießen. Wir sollten darauf achten, unsere Freiheiten und die inspirierende Offenheit für Neues und Anderes nicht durch Lügen, Verleumdungen, Hass, Spaltungsabwehr, Herabwürdigungen, Billigung von Straftaten, Feindlichkeit gegenüber fremdem und Fremden, Volksverhetzung oder die Aufweichung von Grenzen des Anstands in Frage zu stellen.
Auseinandersetzung ist Teil des demokratischen Prozesses. Offenes und freies Austauschen von Meinungen sind zur Willens- und Konsensbildung erforderlich; allerdings lassen sich Ziele nur erreichen, wenn man sich auf Regeln einigt und sie einhält und wenn man sich auf das Wort, das gesagt wird, verlassen kann. Dazu braucht man Haltung; eine Haltung die gegen Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus, Hass und die Androhung von Gewalt ist – wo immer wir solchen menschenfeindlichen Äußerungen im Alltag begegnen.

Quelle: Gießener Anzeiger, 21.12.2019

https://www.youtube.com/watch?v=3eDbrhF7inc

Neubau Feuerwehr und Bauhof in Rodheim

Foto: https://kultusministerium.hessen.de/pressearchiv/pressemitteilung/neues-feuerwehrhaus-fuer-die-gemeinde-biebertal

In der Gemeinde Biebertal können demnächst die Bagger rollen: Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel hat heute in Rodheim-Bieber einen Förderbescheid der Landesregierung über 383.000 Euro zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses an Bürgermeisterin Patricia Ortmann übergeben. Durch das Geld erhalten die Ortsteile Bieber, Fellinghausen, Rodheim und Vetzberg eine gemeinsame Zentrale für die Einsatzkräfte. So hieß es am 10.08.2018.
Neben der Sporthalle Rodheim, wo die Bauprojekte entstehen sollen, wurden allerdings bislang keine Bagger gesichtet. Nun (Dez. 2019) kommt es zu weiteren Verzögerungen; jeder Aufschub wird die Gemeinde und damit die Bürger weiteres Geld kosten!
Bürgermeisterin Patricia Ortmann mahnte an: “Das, was wir in der Planungsphase ausgeben, können wir nicht in den Bau stecken.”
Zwar haben die koalierenden Fraktionen der freien Wähler und CDU einen Kostendeckel von 9,7 Mio beschlossen, sonst stünden jetzt 12 Mio zur Diskussion.
Aber wird dieser Kostenrahmen einzuhalten sein?
Die Baukosten steigen derzeit beständig.

Ganz üblich ist es in der Planung von Bauprojekten, dass bis zum endgültigen Entwurf immer wieder umgeplant werden muss, da allerlei Bedürfnisse des Bauherrn, Erkenntnisse über Kosten, Brandschutz oder Statikanforderungen usw. eingearbeitet werden müssen.
Es wirkt da doch sehr verwunderlich, wenn Frau Ortmann erklärt, dass kplan nicht erpicht ist, ständig Punkte zu ändern. Das ist schlicht der Job eines Planungsbüros, dafür wird schließlich (gut) bezahlt.
An der Stelle ist es Aufgabe des Planungsbüros transparent und verständlich für die Entscheider zu kommunizieren und die Auftraggeber mitzunehmen. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.

Die letzten Planungen, die das Büro kplan im Februar und Juni den Gemeindevertretern vorlegte, gehen von der neuen Kostenobergrenze aus. Im Juli wurden diese Pläne einstimmig angenommen.
Die aktualisierten Kosten- und Zeitpläne sollten im Dezember vorliegen, wurden jedoch von kplan auf Januar 2020 vertagt. Unklarheiten und Fragen zur Dachform waren aufgetaucht.

Was ist da los in der Kommunikation zwischen Auftraggeber und beauftragtem Fachplaner? Reden da kompetente Verhandlungspartner?

Schon jetzt ist das Vertrauen in die Politik geschädigt; so auch der Eindruck der Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr Biebertal, die ihr Unverständnis über die Lage in einem offenen Brief zum Ausdruck brachen, den Frau Ortmann in der öffentlichen Sitzung vorlas.

Erfolgt der Spatenstich bis Ende Juni 2020 nicht, läuft die Frist des Landes für die oben genannten Fördergelder ab. Die fast 400.000 € kommen dann nicht, dürfen zusätzlich von den Bürgern finanziert werden.
Im Februar gilt es dann die Leistungsphase III mit einer Abstimmung über die Zeit- und Kostenplanung in der Gemeindevertretersitzung abzuschließen. Die nächste Phase muss dann laut der Bürgermeisterin wieder ausgeschrieben werden. Ob sich kplan dafür bewirbt, lege dann in deren Ermessen, erklärte Frau Ortmann.
So weit der emotionale, vielleicht sogar irrationale Frust, mit dem dieser Artikel allerdings nicht enden soll. Denn was macht Ärger? Er verärgert und kränkt und das kann nicht das Ziel von Kritik sein. Denn sicherlich geben sich alle Mühe und tun ihr Bestes! Dafür ist den Beteiligten Lob auszusprechen und Ermutigung zu sagen, nicht in ihrem demokratischen Bemühen nachzulassen, sich immer wieder – am Besten mit sachverständiger Unterstützung – zusammenzusetzen und einen Kompromiss zu finden. Biebertal hat schließlich vom Architekten über Projektentwickler, Bauunternehmer bis hin zum Bausachverständigen und Landschaftsbauer einiges zu bieten.

Quelle: Gießener Anzeiger, 20.12.2019

Eigen-Kommentar:

Ein Riesenproblem bei solch einem Projekt, da ist die Gemeinde völlig unschuldig und machtlos, sind die EU-Vorschriften über die Ausschreibungspflichen der Kommunen. Statt die lokalen, der Kommune Steuergelder bringenden, heimischen Unternehmen zu stärken, müssen Billigangebote ausgenutzt werden – was durchaus nicht immer billiger ist! Denn, wie wir wissen, lebt der Mensch nicht vom Brot allein.
Und auch die “gläubige” Position der hiesigen SPD: Kplan werde es schon wissen, scheint mir unangebracht und der SPD als linker Partei ernsthaft unwürdig; selbst wenn sie damit ein schnelleres Vorankommen im Projekt im Sinn haben.

Mehr Beteiligung für Jugendliche

Symbolfoto: dpa Quelle: Gießener Anzeiger, 21.12.2019

Was interessiert junge Menschen aus der Gemeinde?
Wie können sie sich in ihrer Gemeinde beteiligen?
Was ist überhaupt eine Jugendvertretung?
Um diese Fragen und um die Möglichkeiten, die das Projekt “Dabeisein” diesbezüglich bietet, ging es jüngst bei einem Treffen interessierter Jugendlicher und junger Erwachsener aus Reiskirchen.
Die gleichen Fragen stellen sich auch für Biebertal, ebenso wie ähnliche Antworten zu erwarten wären.

Zu dem Treffen hatten Jugendpflege und Koordinations- und Fachstelle (KuF) von “Dabeisein in den Gießener Lahntälern” eingeladen. “Dabeisein”, eine Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben”, welche im Lumdatal, mit Rabenau, Allendorf/Lumda, Staufenberg und Lollar bereits seit 2017 existiert, wird ab 2020 um Reiskirchen und Buseck erweitert. Neben der Aufgabe, die Beteiligung von Erwachsenen zu fördern, organisiert “Dabeisein” Kinder- und Jugendlichenprozesse in den Gemeinden. Zudem stehen der Kinder- und Jugendvertretung in einem sogenannten “Jugendforum” eigene Projektmittel zur Verfügung.
Beim Auftakt-Treffen konnten interessierte Kinder und Jugendliche aus den Ortsteilen zu Wort kommen. Zum Einstieg in das Treffen sollten sich die Teilnehmer zunächst auf einer Skala zu verschiedenen Fragen positionieren: Wer kennt Kommunalpolitiker? Wer war schon zu Gast auf einer Sitzung der Gemeindevertretung? In welchem Ortsteil werden Jugendliche in Entscheidungen mit eingebunden?
Aus einem Schaubild wurde deutlich, dass viele Jugendliche sich der Kommunalpolitik eher fern fühlen – es gebe zwar die Bereitschaft seitens der Kommunalpolitik, Jugendliche zu erreichen, jedoch fehle oft der direkte Kontakt. In den Ortsteilen der Gemeinde gibt es nach Aussagen der Jugendlichen zudem jährliche Angebote für Kinder, aber wenige attraktive Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden daher Themen, Interessen und Ideen der Jugendlichen gesammelt; z.B. bessere ÖPNV-Verbindungen oder die Neugestaltung von Jugendräumen.
Im Anschluss hielt man konkrete Schritte fest, wie die beteiligten Akteure ihren Teil zu mehr Jugendbeteiligung beitragen können: Schule müsse mehr über Kommunalpolitik informieren, Eltern sollten selbst Interesse am Geschehen im Ort zeigen, Kommunalpolitiker sollten auch Kindern und Jugendlichen zuhören und auf diese über jugendgerechte Kommunikationskanäle zugehen.
Die gesammelten Projektideen, Themen und konkreten Beteilungungswünsche sollen in den kommenden Jahren als Leitpfosten auf dem Weg zu mehr Jugendbeteiligung und Jugendvertretung dienen und von den Jugendlichen mit Unterstützung durch die Koordinierungs- und Fachstelle von “Dabeisein” und die Jugendpflege umgesetzt werden.

Informieren kann man sich über http://www.dabeisein-lumdatal.de/

Quelle: Gießener Anzeiger, 21.12.2019

Wo ist Biebertal?

Foto: Ausschnitt aus https://www.hessen-tourismus.de/de/100-lieblingsorte/

Über 2,5 Millionen Übernachtungen werden im Lahntal registriert. Damit auch Biebertal, Lahnau, Heuhelheim und Wettenberg davon profitieren, beschäftigen die vier Gemeinden (halbtags) den Touristiker Christian Liebetruth, der aktuell über das nächste Projekt im Gleiberger Land … ein Besucherzentrum … in Waldgirmes informierte. “Ein Besucherzentrum zieht in jedem Fall Gäste an. Wir sehen das z.B. am Vergleich vom Dünsberg zum Glauberg,” so Liebetruth im Gießener Anzeiger.
(Quelle: Gießener Anzeiger, 3. 1. 2020)

Unsere, bereits vor Tagen geschriebene redaktionelle Frage: “Wo ist Biebertal?” ist also von hoher Aktualität, wie der oben genannte Artikel “Alexa, wo kann ich gut wandern gehen?” im GA zeigt.

“Jeder hat seine ganz persönlichen Lieblingsorte in einer Region – Orte, die uns berühren, die wir gerne besuchen und erleben und die das Lebensgefühl einer Stadt oder Region ausmachen. 
Unser Hessen bietet viele Lieblingsorte – Historische Welterbestätten, erstklassige Musikfestivals, mittelalterliches Fachwerk und kleine Gassen, imposante Burgen und Schlösser, Museen von Weltkultur, weitläufige Rad- und Wanderwege in der grünen Natur, erholsame Wellness-Oasen und kulinarische Leckerbissen,”
heißt es auf der Seite von Hessen-Tourismus.

Biebertal? … Fehlanzeige, sowohl unter der Such-Rubirk >Lahntal< bei http://www.Hessen-Tourismus.de, ebenso unter dem Stichworten >Naturerlebnis< oder >Sehenswürdigkeiten<, um nur solche, die uns betreffen, zu nennen. Es ist ja nichtso, dass Biebertal nichts zu bieten hätte, … aber,
wir werden überregional kaum wahrgenommen oder gar erwähnt!
Biebertal ist in den Suchbegriffen nirgends dabei! (Quelle: www.Hessen-Tourismus.de)

Schade. Denn immer wieder ist von Touristen, die hier z.B. Freunde besuchen, zu hören, wie schön Biebertal ist und welch wunderbaren Möglichkeiten es hier gäbe.

Fünf dieser Lieblingsorte sind in Hungen zu finden, vermeldet der Gießener Anzeiger am 30.12.2019.
(Quelle: Gießener Anzeiger, 30.12.2019)

Es ist ein Trugschluss zu denken, Entwicklung ließe sich allein mit bestehenden Ressourcen erreichen. Daher hier die Frage an unsere lokalen Politiker: Sind wir mit GießenLand, im Vergleich zu Marburg (Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH) oder Wetzlar (Region Lahn-Dill-Bergland e.V.), hinreichend aufgestellt?
Immerhin war Tourismus eines der großen Themen, die im Januar 2018 bei der Ideensammlung für die Biebertaler Zukunft, auf Einladung der Zukunftswerkstatt in der Gaststätte “Zur Post” in Fellingshausen, ganz oben auf der Liste genannt wurden.

Ja, man findet Biebertal unter www.giessener-land.de; allerdings nur mit knappen Eindrücken:
bei den Radtouren findet ausschließlich der Gailsche Park in Rodheim Erwähnung,
bei den Wanderwegen wird lediglich der zertifizierte Kelten-Römer-Pfad genannt, so dass immerhin die Kelten etwas mehr Raum bekommen. (Quelle: www. Gießen-Land.de)
Da ist also noch deutlich Luft nach oben, um Biebertal in dieser Hinsicht voran zu bringen!
Insbesondere wenn klimafreundliche Bewegungsformen im kommenden Jahrzehnt immer wichtiger werden, stehen hier also nicht nur unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten Wege aus, die zu bauen und bekannt zu machen sind.

Die Sternsinger sind unterwegs –

2020 sammeln sie für den Libanon

Bis zum Dreikönigstag am 6. Januar sammeln die Sternsinger jedes Jahr für soziale Einrichtungen in einem anderen Land. In diesem Jahr ist es Libanon. Eine ehemalige Klassenkameradin von mir lebt seit 1972 in diesem Land. Die 6 Millionen libanesische Einwohner haben 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.

Ein Brief aus dem Libanon, 10. 12. 2019
Liebe Christel und Ihr Lieben alle,

jetzt ist der alljährliche Stress vor dem Weihnachtsbasar unserer deutschen Gemeinde wieder vorbei und – wie immer – lag ich 2 Tage danach mit Grippe im Bett, doch bin jetzt wieder wohlauf und bereite meine Weihnachtsgeschenke für Verwandte, Freunde und Nachbarn vor. Alle sind es gewohnt, einen großen Teller mit selbst gebackenem deutschen Weihnachtsgebäck zu erhalten, das ist seit vielen Jahren Tradition und mir selbst macht das Backen nach 10 Tagen Ruhepause wieder Spaß.

Ich denke zurück an den 30. November und an das Treffen mit einigen von Euch und danke, dass Ihr Euer Kommen habt möglich machen können, auch lieben Dank an die Organisatorinnen und der Nachrichtenübermittlung, ohne die das Ganze nicht möglich gewesen wäre. Ich wollte dies schon früher geschrieben haben, aber die richtige Ruhe zum Schreiben habe ich erst jetzt., ohne Stress, ohne Zeitdruck.

Mein Aufenthalt in Deutschland war ziemlich bunt, hauptsächlich die Erfahrungen, die ich mit der Deutschen Bahn habe machen müssen, wären wohl zu “unserer” Zeit undenkbar gewesen, da spielten Ordnung und Disziplin noch eine Rolle, auch in anderen Bereichen habe ich mich gewundert, z.B. ein Mangel an Respekt von Groß und Klein gegenüber Mitmenschen, aber ich hatte auch schöne Erlebnisse und komme auch, wenn sich die Gelegenheit bietet, wieder gerne nach Deutschland.

Jetzt steht erstmal Weihnachten vor der Tür, zu dem ich am Weihnachtstag einige Familienmitglieder zum Mittagessen einladen werde. Hier gibt es Truthahn, leider keine Weihnachtsgans, was mir lieber wäre, Rotkraut mit Klößen usw. Trotz der katastrophalen wirtschaftlichen Lage im Land sind die Supermärkte noch gut bestückt aber mit z.T. 25%iger Preiserhöhung! Alles Importierte wird nach Dollarkurs berechnet, da kann die libanesische Währung nicht mehr mithalten. Korruption, Vetternwirtschaft und Veruntreuung haben das Land in den Ruin geführt. Man hört davon so gut wie nichts mehr in D. und Europa, aber die Bevölkerung protestiert noch tagtäglich gegen diesen Zustand und verlangt eine neue “saubere” Regierung, aber da tut sich nichts, die alten Machthaber geben das Zepter nicht so schnell ab.

Ja, das sind nicht so schöne Nachrichten von hier, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt und wir hoffen mehr denn je auf bessere Zeiten.

Ich wünsche Euch allen eine stressfreie Adventszeit und ein gesegnetes, harmonisches Weihnachtsfest. Mit vielen lieben Grüßen        
Rosi

Silvesterfeuerwerk

Foto: Dr. Alfons Lindemann

Verzicht ist angeraten, in Vetzberg zum Teil verboten

Der Gemeindevorstand Biebertal gibt bekannt, dass – nach Absprache mit der Feuerwehr, aus Brandschutzgründen – beschlossen wurde, für die Bereiche Burg Vetzberg, Unter-, Mittel- und Obergasse ein Verbot von Feuerwerken auszusprechen.

Die Anzahl an Feuerwerken habe ein solches Ausmaß angenommen, dass präventiv eingewirkt werden muss.
Zusätzlich ruft die Gemeinde aufgrund der hohen Feinstaubbelastungen auch in den anderen Ortsteilen Biebertals zu einem freiwilligen Verzicht auf.

Quelle: Gießener Anzeiger, 20.12.2019

Faire Weihnachtssterne

Weihnachtssterne im Tropenhaus

Die Verkaufssaison geht zu Ende. 36 Millionen Weihnachtssterne kaufen die Deutschen von November bis Weihnachten, also 4 von 10 Einwohnern. Hinter dem Weihnachtsstern versteckt sich vor allem in der Produktion eine Vielzahl von menschlichen Problemen. Nur noch wenige Weihnachtssterne werden wirklich in Deutschland erzeugt, auch wenn auf dem Etikett Hessen-Stern draufstehen sollte. Kleine und mittelgroße Gärtnereien können sich die energieintensive Kultur wegen steigender Heizölpreise nicht mehr leisten. Der deutsche Markt wird von zwei Unternehmen beherrscht: Dümmen Orange mit Hauptsitz am Niederrhein bietet 91 Sorten, deren Vielfalt vom Normalkunden überhaupt nicht wahrgenommen wird. Das Stuttgarter Familienunternehmen SelectaKlemm (seit 1950) produziert vorwiegend Jungpflanzen, z. B. in Uganda. Das schafft Arbeitsplätze. Die Pflanzen werden teilweise mit Fair Trade Siegel vermarktet. Davon erhält jeder Beschäftigte einmal pro Jahr etwa 6.50 €. Der Monats-Verdienst liegt zwischen 35 und 80.–€ pro Monat. Das  ugandische Existenzminimum beträgt etwa 120€. Die Fischer vom Viktoria-See beklagen Fischsterben durch eingeleitete Pflanzenschutzmittel aus der Weihnachtsstern-Produktion. Je mehr Leute bei uns Weihnachtssterne aus fairem Handel kaufen, umso höher wird die Einmalzahlung ausfallen.Dabei ist SelectaKlemm das sozialste solcher Unternehmen. Mehr:      https://www.youtube.com/watch?v=ywvSTIDmhm0 https://www.youtube.com/watch?v=xQLYrDVstBk
Quellen: taspo.de; selecta-one.com