Verleihung des Landesehrenbriefes

Anlässlich der ersten Frühjahrs-Matinee der Großgemeinde Biebertal am 1. März 2020 verlieh die Landrätin Anita Schneider – stellvertretend für viele engagierte Bürger – Guido Rothe für langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten in Königsberg und Dieter Synowzik in Fellingshausen den Landesehrenbrief.
Bürgermeisterin Ortmann hatte dafür gesorgt, dass beide Würdenträger von dieser Ehre überrascht wurden.

250 Ehrenamtler aus den Bereichen Kultur, Sport und Soziales waren geladen. Mit vielen von Ihnen begann auf dem Bühne des Bürgerhauses Rodheim-Bieber ein Regen an Ehrungen, der fortgesetzt werden soll.
Bürgermeisterin Patricia Ortmann und Parlamentsvorsitzende Elke Lepper übergaben an die Preisträger Urkunden, die Sekt-Edition “50 Jahre Biebertal”, Rosen und Gemeindeanhänger.
Im Bild eine Gruppe der Geehrten.

Lesen Sie bitte den unten verlinkten Artikel von Klaus Waldschmidt, der weitere interessante Einzelheiten und Namen enthält.


Inzwischen ist die Zeit über einen halben Monat voran geschritten, doch als ich heute das Foto in meinem Handy sah, war es mir wichtig, diese Würdigungen noch einmal aufzugreifen.
Zeigt diese Zeit doch, wie schnell sich der Fokus der Aufmerksamkeit verändern kann:

Anfang des Monats dachte noch niemand an die bald kommenden Einschränkungen, die eine Ausbreitung des Corona-Virus infolge einer Pandemie eindämmen sollen.
Ende Januar berichtete die Tagesschau im Fernsehen, wie hunderttausende Chinesen zum Chinesischen Neujahr, das auch als Frühlingsfest bezeichnet wird, unterwegs zu ihren Familien waren.
In der Region Wuhan war gerade ein frisch mutiertes Virus, das Lungenprobleme verursacht, aufgetreten. Viele Infizierte trugen so das neuartige Corona-Virus in die ganze globalisierte Welt.

So “rächt” sich die vom “Geiz ist Geil” organisierte kapitalistische Einspar-Ideologie.
Alles hat eben Auswirkungen und der volle Preis ist immer zu zahlen – so oder so.

Dennoch wurde die hier schon absehbare Gefahr verdrängt, so dass es in einigen Ländern zur einer exponentiell raschen Ausbreitung der Erkrankungen kam. Die vorgehaltene Gesundheitsversorgung brach zusammen. Viele Menschen starben. Das will man hierzulande vermeiden.

Damit der Peak der Erkrankungswelle flacher verläuft; so dass immer genug Krankenhausbetten, Ärzte und Pflegekräfte für die intensiv zu betreuenden Erkrankten vorhanden sind, wurden drastische Maßnahmen angeordnet und Bürgerrechte außer Kraft gesetzt.
Offizielles Ziel der Regierenden ist es, Menschenleben zu retten.
Dafür soll alles getan werden, was immer es kostet.

Leider sind dies Wort nur für die “eigenen Leute” zu hören.
Für andere Menschen scheint das Gebot der Nächstenliebe und Barmherzigkeit, das unserer christlich geprägten Kultur angeblich so wichtig ist, nicht in gleiche Weise zu gelten.
Grenzen lassen sich zwar gegen Menschen abschotten, gegen Viren aber nicht.
Dennoch blieb in vielen Ländern Europas kleinstaatliches Denken führend.

Nichtsdestotrotz werden nun auch hierzulande viele Menschen am eigenen Leib spüren, dass durch die einschneidenden Maßnahmen der Regierung zwar ihr Leben gerettet werden konnte, dass dafür aber ihre wirtschaftliche Existenz zerstört wurde.

So steht zu hoffen, dass etwas mehr als einen halben Monat nach unserer Frühjahrs-Martine, das Gebot des Abstandes zu unseren Mitmenschen allmählich im Bewusstsein angekommen ist, weil Tröpfcheninfektionen von Mensch zu Mensch die häufigste Form der Weitergabe des Virus ist.

Vor allem aber steht zu hoffen, dass aus diesem Abstand vielleicht eine Einsicht entsteht, wie wichtig Kontakt und persönliche Nähe im Alltag von uns Menschen ist und dass Not zusammenschweißen kann, Gemeinschaften gebildet werden, die sich gegenseitig helfen und unterstützen.
Zu befürchten ist allerdings auch, dass eine Situation knapper Güter schnell zu egoistischem und archaischem Verhalten führen kann.
Lassen wir es nicht so weit kommen!
Demagogen mit schnellen, einfachen Lösungen haben noch nie in der Geschichte zu echten Lösungen im Miteinander geführt, sondern immer nur Zerstörungen ausgelöst.
Geiz (auch an Hirn) ist eben in keiner Weise Geil.

Quelle: https://www.giessener-allgemeine.de/kreis-giessen/biebertal-ort848760/biebertal-moechte-danke-sagen-13567553.html

Vorschlag: Aussetzung der Gebühren in den Biebertaler Kindertagesstätten

Original-Wortlaut:
Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion Biebertal

“Die Gemeindevertretung möge beschließen, in der Zeit der Schließung der Kindertagesstätten in Biebertal und der Betreuung der Kinder zuhause die Eltern an dieser Stelle zu entlasten.

Begründung:

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie begegnen unserer Gesellschaft überall gewaltige Herausforderungen. Kindergärten und Schulen sind seit Montag geschlossen. Familien sind auf Äußerste gefordert, die Betreuung von Kindern sicherzustellen. Als Beitrag zu den enormen Herausforderungen dieser Krise wollen wir, dass Betreuungskosten für Kindertagesstätten in dem Zeitraum der Schließung nicht gezahlt werden müssen. Dies kann zum Beispiel durch eine spätere, rückwirkende, nach Tagen der Schließung berechnete Erstattung erfolgen. Dazu sollen Gespräche mit den Trägern geführt und eine einheitliche Vorgehensweise hergestellt werden. Wir bitten die Gemeindevertretung dafür um Zustimmung zu unserem Vorschlag und darum, die betroffenen Eltern auch umgehend davon zu unterrichten.

Biebertal, 18. März 2020″

Kommentar: Nicht erbrachte Leistungen werden üblicherweise nicht bezahlt. Durch die Kita-Schließungen fallen für Eltern zudem oft zusätzliche Kosten an.

Ideen für Biebertal

Viele Ideen in die Tat umgesetzt ergeben ein gutes Gefüge

Dem ehemaligen Ortsvorsteher Helmut Mattig liegt das Motto der 750 Jahrfeier Fellingshausen 2014 “Tradition erhalten – Zukunft gestalten” – sehr am Herzen.

Der Presseartikel “Ländlichen Raum zukunftsfähig machen” vom 16.11.2019 im Gießener Anzeiger machte auf den Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” aufmerksam. Da nur die Gemeinden die Teilnahme am Wettbewerb anmelden kann und die Anmeldefrist am 28.2.2020 ausläuft, ging eine schriftliche Erinnerung dazu an die Bürgermeisterin.

So erschienen Anfang und Mitte Februar in den Biebertaler Nachrichten vom Marktteam, in dem Mattig mitarbeitet, der Aufruf an die Bürger, Ideen zu entwickeln, damit unser Dorf auch in Zukunft lebens- und liebenswert bleibt.
Das Marktteam in Fellingshausen bietet dort an, sich darum zu kümmern.

Auch der Biebertaler-Bilderbogen.de (kurz: bibibo.de) hat diese Ideen bereits aufgegriffen und unter der Seite Treffpunkte eine interaktive Plattform geschaffen, Dort findet man die Rubriken “Meinungstreff“, sowie “Lobenswert” und “Verbesserungswürdig“.
Hier können Bürger über den E-Mail-Kontakt info@biebertaler-bilderbogen.de ihre Ideen und auch Bilder dazu weitergeben.

Weiterlesen unter https://wissen.biebertaler-bilderbogen.de/ideen-fuer-biebertal/

Quelle: Biebertaler Nachrichten, Nr. 7, 14.2.2020 und Nr. 8, 21. 2.2020
https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/landkreis/infos-zu-unser-dorf-hat-zukunft_20706175
https://www.mittelhessen.de/infos-zu-unser-dorf-hat-zukunft_20706175
https://umwelt.hessen.de/presse/pressemitteilung/der-wettbewerb-unser-dorf-hat-zukunft-geht-hessen-die-37-runde

Niedrigste Kriminalitätsbelastung seit 40 Jahren

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) steht hinter einem Polizisten.
(Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild)
Quelle: Gießener Anzeiger, 19. 2. 2020

Im Jahr 2019 ging die Zahl der Straftaten insgesamt deutlich zurück.
Mit 364 833 Straftaten wurden in Hessen knapp 8000 Fälle weniger (minus 2,1 Prozent) als noch im Jahr zuvor gezählt; der niedrigste Wert seit 1980. Zudem wurden im vergangenen Jahr 65,2 % der polizeilich bekannt gewordenen Delikte aufgeklärt; 1 % mehr als im Vorjahr. Damit ist die Kriminalitätsbelastung mit 5823 Straftaten pro 100 000 000 Einwohner ebenfalls weiter rückläufig (2018: 5971 Fälle).

Das sind die realen Zahlen zur objektiven Sicherheitslage in Hessen. Die aber stimmen nicht mit dem geäußerten Sicherheitsempfinden zusammen. Denn Stimmungen und Gefühle hängen mit subjektiven Eindrücken zusammen. Wenn also allabendlich über die Medien Krimis und Straftaten vielfach ins heimische Wohnzimmer getragen werden, dann fühlt sich das wirklicher an, als die Zahlen der Statistik.

Auch Biebertal beteiligt sich, wie 70 andere Städte und Gemeinden, an KOMPASS, dem “Kommunalprogramm Sicherheitsspiegel”. Damit soll das Sicherheitsgefühl erhöht werden, indem die Polizei hilft, passgenaue Lösungen zu finden, um Kirminalitätsbrennpunkte (in Biebertal???) und Angsträume sicherer zu machen.
Das Konzept basiert auf der Erfahrung, dass oft schon ein Eimer Farbe oder eine zusätzliche Lampe genügen, um eine düstere Ecke heller erscheinen zu lassen und das Sicherheitsgefühl zu steigern.

Eine neue Qualität tauchte 2019 mit der App “hessenWARN” auf.
Per App auf dem Smartphone können / sollen Bürger “schnell, einfach und effizient” melden, wo und warum sie sich im öffentlichen Raum unwohl oder unsicher fühlen. Sie können auch Müll im Stadtpark, Schmierereien an Wänden oder verdächtige Personen am Spielplatz melden.
In der umgekehrten Richtung kann über Produktrückrufe informiert, vor Hochwasser oder Erdbeben in einer Region gewarnt werden.
Auch “hessengegenhetze” ist eine Plattform, um Hasskommentare und extremistische Internetinhalte möglichst schnell zu erfassen und für eine verbesserte Sicherung beweislastiger Daten zu sorgen.

So nachvollziehbar und oft auch hilfreich solche Möglichkeiten sind, es wird auch Kritisches berichtet
z.B. “op-online.de”: User sind verärgert über neue Sicherheits-App.


Quelle: Gießener Anzeiger, 19.2.2020 – Der Bürger als Hilfssheriff;

Mobilität auf dem Lande

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Foto: Torsten Dettlaff – https://www.pexels.com/de-de/suche/auto/

In der Vortragsreihe “Verkehrswende in und um Giessen” sollen Konzepte für Personen- und Güterverkehr und einzelne Mobilitätsformen dargestellt werden.
Alle Termine dazu finden im großen Hörsaal der alten Universitätsbibliothek, Bismarckstraße 37 statt.

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Michael Schrameck referierte am 30.01.2020 in der alten Universitätsbibliothek in Gießen über “Mobilität auf den Lande – Ideen und Lösungen für kleinere Ortschaften”.
Der bisherige Straßenverkehr, der für 20% des Klimawandels verantwortlich sein soll, ist laut, ineffizient und verbraucht wertvollen Raum.
Ein Oberzentrum Gießen mit einer funktionierenden Anbindung an das Umland ist ohne Autos im Augenblick nicht vorstellbar. Dennoch gilt es, mit weniger Autos auszukommen. Dazu eignet sich das Car-Sharing, bei dem man sich für einen Weg einen Leihwagen mietet. Ein und das selbst Fahrzeug wird zu unterschiedlichen Terminen, zeitlich begrenzt, von verschiedenen Fahrern genutzt, steht also nicht sinnlos herum. In Gießen funktioniert dieses Prinzip bereits mit Leihrädern.
Wie dies “auf dem flachen Land” erfolgreich gehandhabt werden kann, berichtete Michael Schrameck, Geschäftsführender Gesellschafter EcoLibro GmbH / Regio.Mobil Deutschland GmbH und Vorsitzender Vorfahrt für Jesberg e.V. / Netzwerk intelligente Mobilität e.V.
Seiner Ansicht nach wird das Modell Carsharing mit weniger genutzten Verbrennungsfahrzeugen so lange nicht funktionieren, wie jedermann ein privates Auto benutzt. Doch wenn sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen, würden a) weniger Fahrzeuge benutzt und b) bekämmen auch andere Fortbewegungsmöglicheiten mehr Aufmerksamkeit.
In Jesberg (zwischen Marburg und Kassel) hätte sich Carsharing etablieren können. In Gera in Thüringen brächten 13 Fahrgemeinschaften mit Kleinbussen (Bürgerbussen), die tags anderweitig genutzt werden, 89 Mitarbeiter aus 9 verschiedenen Orten an ihren Arbeitsplatz.
Nach Gießen pendeln täglich 35.000 Menschen, da könnten das Modell der Fahrgemeinschaft in Kleinbussen oder PKW für Veranstaltungen oder größere Firmen sinnvoll genutzt werden. Das käme etwa einem Jobtickel gleich, wobei natürlich auch der ÖPNV besser ausgebaut werden müsste. Die tags üblicherweise geparkten Autos könnten über das Carsharing-Modell auch anderweitig genutzt werden.
Förderungen könnten helfen, diese Modelle zu etablieren. Mit 70 % z.B. beteilige sich das Land Hessen bereits an Lastfahrrädern. Klimakommunen erhielten sogar 90 % der Kosten erstattet.
Kontaktadresse für interessierte Kommunen und Betriebe: info@regio-mobil-deutschland.de

Quellen: Gießener Anzeiger, 1.2.2020, >Carsharing auch für Kommunen< von Rüdiger Schäfer; sowie
https://www.asta-giessen.de/Veranstaltung/mobilitaet-auf-dem-lande-ideen-und-loesungen-fuer-die-anbindung-kleiner-ortschaften/

Gewalt folgt ihrer eigenen irrationalen Logik

Während ich mich im Urlaub über das tolerante Neben- und freundliche Miteinander verschiedenster Menschen und Nationalitäten begeisterte, erfuhr ich aus dem Gießener Anzeiger vom 24. Januar, dass in Biebertal inzwischen zu Waffen gegriffen wird, um Konflikte auszutragen.
Das bezeichnet eine neue, schreckliche Eskalationsstufe – nicht nur in Biebertal!

Viele verschiedene Menschen – viele verschiedene Interessen
Betont man die Differenz, geht man sich in der Folge aus dem Weg … reale Eindrücke werden weniger, Vorurteile bleiben oder entwickeln sich stärker.
Betont man das Gemeinsame und Ergänzende, lässt sich mit Interesse und Toleranz meist ein Weg der Verständigung finden.

Um in Biebertal zu bleiben: Warum schießt jemand auf das Eigentum eines Busunternehmers?
Warum verwandelt jemand eine zugelassene Mountainbike-Strecke in eine lebensgefährliche Falle?

Derartige Eskalationen folgen ihrer eigenen inneren Logik:
den vollständigen Artikel finden Sie unter wissen.biebertaler-bilderbogen.de

Allmorgendliche Nachtwanderung

Foto: Christoph Haus

So sieht der Rad- & Fußweg zwischen Rewe und Gewerbegebiet aus, wenn kein Auto den Weg leuchtet. Besonders schlimm ist es zwischen den Jahren, wenn viele Urlaub haben. Die Menschen, die da zu Fuß lang müssen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, machen im Prinzip allmorgendlich eine Nachtwanderung.

Warum der Weg nach wie vor nicht beleuchtet wird, gilt er doch als offizieller Weg zum Gewerbegebiet, ist ein Rätsel. Gerade im Winter, wenn er dann noch mit Schnee und Eis bedeckt ist, kann es sehr gefährlich werden.

Mein Vorschlag wäre ein Lichterreihe in die Leitplanke einzubauen mit Bewegungsmelder. Welche Ideen hätten unsere Biebertaler Mitbürger?

Gerne eure Vorschläge in den Kommentare schreiben.

Hier noch ein Bild, wenn der Verkehr aktiv ist.

Foto: Christoph Haus

Neue Hoffnung für unsere Biebertaler Radwege?

Projekt-Plan (aus https://nationaler-radverkehrsplan.de/praxis/projektkarte
Projektbeispiele bestehen vor allem rund um Frankfurt

im Landkreis Gießen ist der Kreis für die Radwegekonzeption zuständig.

Koalition bessert nach” titelt der Gießener Anzeiger am 9. Januar 2020.
Ist damit die Zeit von viel „wollen“ – wenig „werden“ im Radverkehr zu Ende?
Vermutlich nicht.

Mit Mehrausgaben von 20 Millionen Euro will die hessische Regierung die Schwerpunkte des Landeshaushalts 2020 – Klimaschutz, Innere Sicherheit, Bildung, Forschung und Digitalisierung weiter stärken. Doch liest man den Artikel von Herrn Stang weiter, bleibt wenig für den Radwegeausbau übrig.
Denn im Rhein-Main-Gebiet sollen Radschnellwege ausgebaut werden.

Zwar will auch die neue Mobilitätsmanagerin des Lahn-Dill-Kreises, Frau Lublow, lokale Vorschläge, wie eine Verbindung zum R7 * in die Erarbeitung eines Radwegekonzepts, das in diesem Jahr begonnen werden soll, einbinden, doch auch bei positivem Bescheid wird es dann noch weitere Jahre Dauern, bis hier vor Ort etwas realisiert werden kann.

* Der hessischer Radfernweg R7 von der Lahn zur Werra ( 215 km ) gilt als Ost-West-Verbindung in Mittelhessen – von Biebertal aus würde sich eine Verbindung Fellingshausen – Waldgirmes – Wetzlar anbieten, so dass Berufspendler wie Freizeitradler einen sicheren Weg finden würden.

Auch im Landkreis Gießen ist der Kreis für die Radwegekonzeption zuständig.
2018 hatte die Zunkunftswerkstatt Biebertal der Bürgermeisterin Frau Ortmann und Herrn Liebetruth vom Tourismusverbund Gleiberger Land eine umfangreiche Dokumentation über die Situation, Lücken, Gefahrenpunkte und Wünsche der Bürger zu unseren heimischen Radwegen für die Planung übergeben. Auch in Gießen, wie in Biebertal, wurde vor 2 Jahren begonnen, einzelne Verbindungsstücke in den Blick zu nehmen und von einem der bedeutendsten Planungs- und Ingenieursbüros der Region beplanen zu lassen. In diesem Jahr sollen dort Ergebnisse vorliegen, so dass die im Biebertaler Haushalt eingestellten Mittel dann abgerufen werden?

Quellen: Gießener Anzeiger, 9. Januar 2020, Artikel von Christian Stang und persönliche Recherchen. siehe dazu auch:
https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/radverkehr-im-koalitionsvertrag-2019-2024
https://nationaler-radverkehrsplan.de/

Legen jetzt die Hähne Eier?

Diese Eierverpackung sah ich kürzlich bei Edeka und stellte mir die Frage “Legen jetzt die Hähne Eier?” Man muss näher hinsehen, dann steht da “Wir ziehen die Bruderhähne mit auf.”

12 Milliarden Eier von ca. 40 Millionen Legehennen werden jährlich in Deutschland verbraucht. Logischerweise ist bei der Geburt die Hälfte der Küken männlich. Da sie den Maststandards für Hähnchenfleisch nicht entsprechen, werden also 40 Millionen Küken nach dem Schlüpfen getötet. (Statistisches Bundesamt vom 1. 12. 2016) Weitere Informationen bei www.bruderhahn.de
Ein wesentlicher Aspekt dieser Fehlentwicklung ist die Züchtung von Hochleistungstieren für die Eiererzeugung oder die Milchproduktion. Hybrid-Hühner legen ca. 300 Eier pro Jahr, sind aber nach 2 Jahren “fertig” – und werden abgeschlachtet. Alte Rassen, wie sie noch von Hobbyzüchtern gehalten werden, leben fünf – neun Jahre, legen 140 – 180 Eier pro Jahr, pausieren aber im Winter https://www.huehner-haltung.de/haltung/produktive-huhn/ . Deshalb wurden Eier haltbar gemacht, zum Beispiel für 3-6 Monate in einer “Wasserglas”-Lösung (Natriumsilikat). Früher hielt man Doppelnutzungsrassen, die auch zur Fleischverwendung geeignet waren. Außerdem waren die Mastzeiten länger. Wir müssen weg vom “Schneller, höher, weiter”. Tierzucht ist keine olympische Disziplin!

Pressemitteilung 6. Dezember 2019: Bruderhahn Initiative wird zu Brudertier Initiative

Auf ihrer letzten Mitgliederversammlung hat die Bruderhahn Initiative Deutschland (BID) die Weichen für eine Neupositionierung der Initiative gestellt. Es wurde beschlossen, sich für weitere Tierarten zu öffnen, um den eigenen ethischen Anspruch an die Tierhaltung über die Eierproduktion hinaus geltend zu machen.

Mehr Informationen über dieses Thema unter:
https://wissen.biebertaler-bilderbogen.de/legen-jetzt-die-haehne-eier/

(Statistisches Bundesamt vom 1. 12. 2016);
www.bruderhahn.de
https://www.huehner-haltung.de/haltung/produktive-huhn/
Eigene Kenntnisse

Glatteis und Streupflicht der Gemeinde

Foto: Eveline Renell
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 1280px-Warnhinweis_eingeschr%C3%A4nkter_Winterdienst.JPG
Foto: Wikipedia,

Ergänzung am 23.01.2020

Winfried Senger

Ein Leser hat uns folgendes geschrieben:
Seit Dezember-Anfang Januar diesen Jahres gibt es unter dem Dorf-Eingangsschild von Fellingshausen ein neues, noch ganz weißes Zusatzschild mit dem Hinweis auf den eingeschränkten Winterdienst. Wahrscheinlich ist das in allen Ortsteilen so.

Danke für den Hinweis

Wenn das so richtig ist, so wurde jetzt eine Information nachgeliefert, die bereits seit dem Gemeindebeschluss gültig ist.

Kommentar:
Obwohl oder gerade wegen des Umstandes, dass ich täglich an dem Schild vorbeifahre, ist mir dieses neue Schild bisher nicht aufgefallen.

Hier der Beitrag:

Telefon-Nr. der Gemeinde 06409 690

Glatteis schaffte am 2. 1. 2020 den ersten Aufreger und unbeabsichtigten Rutschpartien des Jahres.
Laut Bauhof gäbe es einen Beschluss des Gemeindevorstandes, dass bestimmte Straßen, ja Ortsteile, vom Streudienst der Gemeinde Biebertal nicht mehr bedient werden. So war´s zu hören.
Auf Anfrage bestätigte Bürgermeisterin Ortmann den eingeschränkten Winterdienst.
“Das sei jedoch nichts neues.”
Korrekt ist also, dass Straßen nicht nicht mehr geräumt, sondern zeitversetzt geräumt werden.

Doch offenbar ist der Informationsstand nicht überall hinreichend gegeben – immer wieder eine oder vielleicht sogar das Problemverhalten von Politik, dass Inhalte dem Bürger nicht hinreichend vermittelt und kommuniziert werden. Vieles wäre verständlich und annehmbar, wüsste man mehr Hintergründe. Die sind ja, wie in diesem Fall, durchaus sinnvoll und einsichtig.
Ärger und Vertrauensverlust wären also oft nicht notwendig.

Daher scheint es mir wichtig, zu veröffentlichen, was unsere Bürgermeisterin zum Verständnis mitteilte:
Bei 7 Ortsteilen und 3 Streufahrzeugen kann der Bauhof nicht zeitgleich an allen Stellen vor Ort sein. Also sei (auch schon immer) eine Reihenfolge definiert, in denen nur die Straßen in ihrer Reihenfolge definiert sind, an denen Steigungen, Bushaltestellen, Kitas, Hauptverkehrsachsen etc vorkommen.
Alle anderen Bereiche werden erst danach oder auf Anforderung berücksichtigt. Dabei gibt es in Biebertal keine Klassifizierung pro Straße, was die Räum- und Streupflicht angeht.
Weiter schreibt sie zum Vorgehen: Unser Bauhof fährt mitten in der Nacht Kontrollfahrten und entscheidet dann nach Wetter- und Straßenbeschaffenheit, wo geräumt und (nur bei Glatteis) auch gestreut wird.

Dafür gehört hier, so mein Empfinden, erst einmal Respekt vor der Leistung und Dank an die Männer vom Bauhof zum Ausdruck gebracht!
Auch das sicher oft ein kommunikativer Mangel in der anderen Richtung: vom Bürger zur Politik.

Doch lange Rede, kurzer Sinn: Was war geschehen?
Schon in den Dezembertagen, als es kurzfristig einmal weiß bei uns war, war aufgefallen, dass in Königsberg der Weg zur ehemaligen Feriensiedlung geräumt war, der Weg in den Ortsteil Bubenrod jedoch nicht. Als es dann am 2. Januar spiegelglatt war, zeigte sich die gleiche Situation. “Sind manche Bürger gleicher als andere?” so fragten sich die Anwohner. Dies zumal die Anfahrt nach Bubenrod definitiv abschüssiger ist, als der Weg in die Siedlung. “Immerhin leben ca. 40 Menschen in dem Ortsteil.
Frau Ortmann sagt dazu: “Dass der Weg nach Bubenrod sicher nicht zu den Hauptverkehrsachsen mit Steigung etc gehört und von daher nicht an oberster Stelle steht, dürfte selbsterklärend sein, im Übrigen gilt das auch für die Lindenhöfe und alle anderen außenliegenden Bereiche.”
Zu Ehrenrettung sei berichtet, dass der Bauhof auf Anforderung sehr zügig ein Streufahrzeug schickte, um den Zuweg nach Bubenrod zu räumen.

Bild: https://www.openstreetmap.de/karte.html?lon=6.7897&lat=51.14551&zoom=12
Blauer Weg = geräumt, Brauner Weg = zunächst nicht geräumt

Kommentar von Eveline Renell

Streusel – Pflicht

Für meinen Vater gab es keinen Sonntag ohne Streuselkuchen zum Frühstück. Der Kuchen wurde am Samstag gebacken, und ich brachte ihn – freiwillig – zum Abkühlen in den Keller. Das dauerte immer recht lange, musste ich doch die dicksten Streusel so vom Kuchen klauen, dass die Lücke nicht auffiel.
Schokolade und andere Süßigkeiten waren sehr selten und als Geschenk zum Geburtstag noch etwas Besonderes. Deshalb wurde Kuchen hochgeschätzt. Wenn Sie selber backen, wissen Sie wenigstens was drin ist. Dazu kann man ruhig Weizenmehl nehmen, da die echte Glutenunverträglichkeit sehr selten ist. Der Reizdarm entsteht eher, wenn die Darmflora durch zu viel Zuckerverzehr aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Unser Typischer Streuselkuchen oder das englische Crumble, das mit Obst, aber ohne Boden gebacken und warm verzehrt wird, enthält natürlich auch Zucker. Doch wenn Sie die Süßigkeit wie mein Vater nur am Sonntag verzehren, schadet das der Gesundheit kaum. Und wenn Sie sich angestrengt haben, weil sie ihrer Schneeräum- und Streupflicht nachgekommen sind, dann können Sie auch ab sofort die Streuselpflicht einführen.

Kommentar:

Das Thema Gerechtigkeit emotionalisiert immer sehr stark.
Hier stellt sich die Frage, “Sind manche Menschen gleicher, als andere?”
Statistisch gesehen ist häufiges häufig und seltenes selten. Daher ist es zunächst einleuchtend, wenn an Stellen mit hohem Publikumsverkehr zuerst gestreut wird.
Andererseits ist für den Einzelnen das Risiko, bei Glatteis zu fallen, an allen Stellen gleich hoch und auch abschüssige Straßen sind überall glatt, gleich, ob viel oder wenig Verkehr darüber fließt.
Nichts desto trotz muss hier, in einer Welt beschränkter Ressourcen, die Politik Entscheidungen treffen und Prioritäten setzten. Dabei sitzt sie in dem oben geschilderten Dilemma.
Um so wichtiger ist es, die Beweggründe und Bedingungen zu kommunizieren.
Denn objektiv gesehen ist die Welt ungerecht und wird es wohl auch bleiben müssen.
Subjektiv ist es für Betroffene jedoch aus psychologischen Gründen wesentlich, sich gesehen zu fühlen. Denn dann wäre man eben wieder mit allen gleich – gesehen und bedacht, auch wenn die anderen früher bedient werden können.

Dr. Alfons Lindemann