Biebertaler Dialekte vor 145 Jahren festgehalten

Diesen Artikel entnahmen wir dem Gießener Anzeiger vom 16. März 2025

Eine spannende Dialekt-Studie mit Vergleich vor 145 Jahren und der Neuzeit stellt der Heimatverein Rodheim-Bieber demnächst vor.

Biebertaler beim Hessentag 2000

Biebertal (whk). Der Heimatverein Rodheim-Bieber gibt eine neue Broschüre heraus: »Wie sprach man 1880 in den Biebertaler Dörfern?« Darin geht es auch um Vergleiche mit den Biebertaler Dialekten heute. Die Dokumentation beruht auf einer Befragung im Jahr 1880 und einem aktuellen Vergleich aus dem Vorjahr. Das 80-seitige Werk im DIN-A4-Format ist gegen eine Schutzgebühr von vier Euro beim Heimatverein erhältlich. Es wurde von den Professoren Gerhard Augst und Hans Ramge verfasst.

Bibliothekar Georg Wenker (1852-1911), tätig an der Universität Marburg, versandte schon vor 145 Jahren einen Aufnahmebogen an alle Schulorte des damaligen Deutschen Reiches und ließ die Lehrer 40 Sätze in die ortsübliche Mundart übertragen (»Wenker-Sätze«). So auch in Biebertal. Die Aussprache vieler Wörter variierte von Dorf zu Dorf, was dokumentiert wurde. Überraschendes kam beim Vergleich bei den Neuaufnahmen der »Wenker-Sätze« im vergangenen Jahr heraus, an denen zahlreiche Bürger und Bürgerinnen aus Biebertal beteiligt waren.

Der Heimatverein Rodheim-Bieber präsentiert die Broschüre am Mittwoch, 9. April um 19 Uhr im kleinen Saal im Bürgerhaus Rodheim.

Historikerin Dr. Jutta Failing wird dann begrüßen, und Gerhard Augst mit einem Vortrag in die Broschüre einführen. Die Broschüre ist ein spannendes Zeitzeugnis, historisch wie aktuell. Hochinteressant dabei ist, dass die Biebertaler Lehrer 1880 auch vermerkten, ob noch Tracht getragen wird. In Rodheim kam das nur noch beim Heiligen Abendmahl vor.

Das Beitragsfoto zeigt die Spinngruppe des Heimatvereins beim Wollespinnen. Zur Herstellung der Trachten musste viel Arbeit aufgewendet werden.

Beide Fotos Heimatverein Rodheim-Bieber

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