Einer neuen Studie zufolge soll ein Antikörper-Medikament AZD7442 des Pharmakonzerns Astrazeneca das Risiko einer Corona-Erkrankung bei bereits Infizierten um 77 Prozent reduzieren. Schwere Fälle seien bei den knapp 5800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie überhaupt nicht aufgetreten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Das Medikament besteht aus zwei Antikörpern, die im Labor gezüchtet wurden. Seine Entwickler hoffen, dass es parallel zu den Impfstoffen für diejenigen eingesetzt werden kann, die mehr Schutz benötigen. Demnach könnte es bis zu 12 Monate schützen.
Die beiden Antikörper wurden von B-Zellen menschlicher Spenderinnen und Spender abgeleitet, die Covid-19 überstanden haben. Die B-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind Zellen des menschlichen Immunsystems, die bei einer erneuten Infektion mit einem Erreger schnell wieder massenhaft Antikörper produzieren können.
Ein Medikament, das sofort wirkt, hätte gegenüber einer Impfung Vorteile, denn die braucht einige Wochen, bis ein vollständiger Schutz aufgebaut ist. Wer aber nachweislich dem Virus ausgesetzt war, beispielsweise bei einer nahen Begegnung mit einem Infizierten, für den kommt eine Impfung zu spät. Und genau dort soll das Medikament greifen. Es soll innerhalb von acht Tagen nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus helfen.
Quellen
ntv
Frankfurter Rundschau
mdr