Es bleibt erschreckend, denn auch die zur Abschreckung gedachten Bilder und Aufklärungen helfen nur sehr eingeschränkt. Der Konsum legaler und illegaler psychoaktiver Substanzen ist in Deutschland weiterhin weit verbreitet.

Im Folgenden ein Auszüge aus einer Originalarbeit,
die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde:

„Der Konsum von Alkohol, Tabak und anderen psychoaktiven Substanzen zählt weltweit zu den zentralen Risikofaktoren für somatische und psychische Erkrankungen sowie für vorzeitige Mortalität (Sterblichkeit).
In Deutschland starben im Jahr 2021 rund 99.000 Personen an den Folgen des Rauchens oder einer anhaltenden Belastung durch Passivrauchen und 21.700 Personen im Alter von 15–69 Jahren aufgrund ihres Alkoholkonsums.
Seit dem Jahr 2017 steigt die Zahl der Todesfälle aufgrund von illegalen Substanzen wie Heroin, Kokain oder synthetische Drogen kontinuierlich an. Im Jahr 2023 wurden mit 2.227 Drogentoten so viele Fälle registriert wie nie zuvor – das entspricht einem Anstieg von 12 % gegenüber dem Vorjahr.
Alkohol war mit einer 30-Tages-Prävalenz von 68,6 % (35,3 Mio.) die am häufigsten konsumierte Substanz, gefolgt von nichtopioidhaltigen Analgetika (31,5 %) und konventionellen Tabakprodukten (21,8 %). Cannabis wurde von 9,8 % (5,1 Mio.) in den letzten 12 Monaten konsumiert. Eine Abhängigkeit lag bei 4,2 % für Alkohol, 8,3 % für Tabak, 1,0 % für Cannabis, 0,1 % für Amphetamine sowie Kokain, 2,8 % für Analgetika und 1,5 % für Hypnotika und Sedativa vor. Missbrauch wurde bei 5,6 % bei Analgetika, 0,5 % bei Cannabis, 0,1 % bei Kokain sowie Amphetamin, 1,1 % bei Hypnotika und Sedativa und 3,3 % bei Alkohol festgestellt.
Der Alkoholgebrauch ist hierzulande zwar seit den 1990er Jahren rückläufig, dennoch zählt Deutschland weiterhin zu den Ländern mit dem weltweit höchsten Pro-Kopf-Konsum von Alkohol. Auch beim Tabakgebrauch ist in den letzten 10 Jahren ein Rückgang zu beobachten: Der Pro-Kopf-Zigarettenkonsum sank in Deutschland von 1.022 Stück im Jahr 2010 auf 785 Stück im Jahr 2022. In den letzten Jahren wurde jedoch eine Vielzahl an alternativen Nikotinprodukten, zum Beispiel E-Zigaretten, eingeführt. Sowohl bei konventionellen Tabakzigaretten als auch bei E-Zigaretten und verwandten Produkten ist die Passivrauchexposition relevant für die Gesundheit. Etwa 8 % der erwachsenen Nichtrauchenden sind mindestens einmal pro Woche und etwa 4 % sogar täglich Passivrauch ausgesetzt. Nach Schätzungen aus dem Jahr 2005, die sich auf Daten aus 2003 beziehen, starben rund 3.300 Nichtraucherinnen und -raucher in Deutschland an den Folgen des Passivrauchens.“
Zitierweise: Olderbak S, Hollweck R, Krowartz EM, Möckl J, Hoch E: Psychoactive substance use in Germany: Findings from the Epidemiological Survey of Substance Abuse (ESA) in 2024. Dtsch Arztebl Int 2025; 122: online first. DOI: 10.3238/arztebl.m2025.0157
