Es ist kaum anzunehmen, dass der Hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck – zeitlich passend am Volkstrauertag – aufgrund meiner Kritik bei seinem Besuch vor Kurzem auf dem zukünftigen Kunstrasenplatz in Fellinghausen erneut nach Biebertal gekommen ist, um lobende Worte für ein verkorkstes Projekt zu finden. In der Gießener Allgemeinen wird er mit „Biebertal habe eine Entscheidung getroffen, die für unser Bundesland Vorbild sein kann“ zitiert.
Wenn das tatsächlich so wäre, dann gute Nacht Hessen. Aktuell werden für den noch immer nicht fertigen Feuerwehrstützpunkt 8,23 Millionen Euro an Kosten von der Bürgermeisterin genannt. Gemeinsam mit dem Baubetriebshof seien bislang 14,19 Millionen Euro ausgegeben worden; während ähnliche Bauprojekte vor Baubeginn laut Statistik damals mit insgesamt ca. 9 Millionen Euro ausgewiesen wurden. Aber statt jemanden bauen zu lassen, der etwas davon versteht, hatten die damaligen Entscheidungsträger darauf bestanden, das Projekt mit der Gemeindeverwaltung selbst in die Hand zu nehmen.

Parallel zum Flughafen BER Berlin Brandenburg Willy Brandt, Stuttgart 21 ist auch die mehrfach avisierte Fertigstellung des Biebertaler Feuerwehrstützpunktes Mitte immer wieder verschoben worden. Ja, es war an einigen Stellen auch Pech dabei, aber Verzögerungen, ebenso wie die Kostenexplosion an öffentlichen Bauten sind mittlerweile eine gewohnte Nachricht geworden, über die sich kaum noch jemand aufregen mag – obwohl die Kosten der Steuerzahler trägt.
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Fotos: Steffen Balser

