Platt dou merr häi schwätze Teil 2

Die Broschüre, die im Beitragsbild zu sehen ist, gibt es im übrigen für 4€ pro Stück zu kaufen. Anlaufstelle dazu ist der Heimat- und Geschichtsverein Rodheim-Bieber, aber auch bei der Praxis Ute Jung in Fellingshausen liegen Exemplare zum käuflichen Erwerb aus. Eine Broschüre, die sich auf jeden Fall lohnt.

Nach dem Bericht vorgestern habt ihr schon ein wenig erfahren, wie unsere Mundart einzugrenzen ist, und dass es selbst von Generation zu Generation schon unterschiedliche Ausdrücke im selben Dorf gibt. In diesem Beitrag möchte ich euch die Wenkersätze präsentieren, die bis heute als Grundlage für die Entwicklung der Sprache verwendet werden, da sie bundesweit abgefragt wurden. Auch Bibliothekar Wenker hatte ich dort bereits vorgestellt.

Selbst wenn ich nicht mehr richtig Platt schwätzen kann, so verstehe ich doch einen sehr großen Teil, da bei meiner Oma auch nur Mundart gesprochen wurde. Und meine Verwandtschaft hat oftmals ein r im Mundartwort, das im Hochdeutschen kein r enthält. Ich erinnere da nur an die Barnarne (das ist eine gelbe, exotische Frucht).

Zurück nach Biebertal. Auch hier gibt es Wörter oder sogar Sätze, die muss man mehrmals lesen, damit man sie überhaupt versteht. Einer davon ist der 4. Wenkersatz: Dou Kölln önn dön Ohwe, daß däi Melch bahl oh zou Koche fängt. Wie ich den das erste Mal gelesen habe, habe ich außer Milch kein Wort verstanden. Erst nach mehreren Malen langsamen Lesens hat die Übersetzung ins Hochdeutsche funktioniert. So schreibt man es in Frankenbach. In Königsberg wird der Satz z.B. so geschrieben: Dou Kenn ian d Ouwe, diaß die Melch bah on s kuache fängt. Außer das Wort Melch und fängt komplett anders. Hier jetzt mal eine Übersicht über alle 40 Wenkersätze in der jeweiligen Übersetzung der einzelnen Ortschaft mit Informationen zu den damaligen Lehren. Leider ohne Vetzberg, da diese zu dem Zeitpunkt keine eigene Schule hatten.

Alle 40 Wenkersätze im jeweiligen Ortsdialekt findet ihr auf Treffpunkte – Dorfentwicklung bis heute

Königsberg:

Beitragsbild: C. Haus
Bilder: Broschüre Biebertaler Dialekte früher und heute
Quelle: Broschüre Biebertaler Dialekte früher und heute, eigene Teilnahme an der Veranstaltung

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